Christian Brand fand, man müsse so ein Ergebnis „auch mal akzeptieren“. Die U23-Kicker des SV Werder hatten sich abgearbeitet im Heimspiel gegen den VfB Lübeck, einem Gegner, der zu den erfahrenen zählt in der Regionalliga Nord und einige Tricks beherrscht. Heraus kam keine wirklich schöne Partie, mit wenig spielerischen Highlights und noch weniger Torszenen. Angesichts des Endstandes von 1:1 (0:1) nahmen die Bremer aber einen Zähler mit gegen die nun seit sechs Partien unbesiegten Lübecker, und das war für ihren Trainer in Ordnung. „Den einen Punkt haben wir uns mindestens verdient“, so Christian Brand.
Es hatte ziemlich schlecht begonnen: Bereits in der zweiten Minute bekam Lübecks John Posselt einen Freistoß irgendwie aufs Tor, der Ball wurde noch abgefälscht von Werders Mikail Polat, und schon stand es 1:0 für den VfB. „Und dann läuft du diesem Tor halt hinterher“, beschrieb Brand später die Ausgangssituation seiner Mannschaft. Sie wurde noch verschärft durch einen Gegner, der der U23 ganz im Stil einer erfahrenen Herrenmannschaft jeden Spaß am Fußball nehmen wollte.
Brand spricht von absurden Szenen
Die Lübecker operierten gegen die schnellen Offensivspieler in grün-weiß jedenfalls oft am Rande der Legalität und manchmal auch darüber hinaus. Sie hatten Glück, dass Schiedsrichter Gerhard Alexander Ludolph ihre Aktionen nicht stärker sanktionierte als durch zwei Gelbe Karten. „Absurd“, nannte Christian Brand jedenfalls die Szenen, die eine recht zerfahrene erste Halbzeit prägen sollten. Ein Schuss von Polat ans Außennetz (13.) sowie ein schwacher Abschluss durch Levi Wagner (23.) standen in der Offensivbilanz des Gastgebers. Der VfB hatte ihr einen weiteren Schuss von Posselt (40.) entgegenzusetzen.
Nach einem Leichtsinnsfehler von Werder-Keeper Spyridon Angelidis ergab sich zudem eine gefährliche Situation, die die U23 mit vereinten Kräften allerdings klären konnte (43.). Allzu oft waren die Teams im ersten Durchgang also nicht im Strafraum des Gegners aufgetaucht. Nach der Pause – als die Partie phasenweise noch ein bisschen wilder wurde – sollte sich das nicht ändern. Der VfB verzeichnete die ein oder andere Kopfballchance nach Standards, und die U23 traf: Es war ausgerechnet Isak Hansen-Aarøen, die Leihgabe der Profis, der zum 1:1 abstaubte.
Der Angreifer war zuvor zwar nicht besonders aufgefallen, hatte aber ganz gut ins Spiel gefunden. „Dafür, dass er das erste Mal und ohne Training dabei war, hat er das ordentlich gemacht“, so Christian Brand.
Werder Bremen U23 : Angelidis - Sato (89. Igboanugo), Röcker, Kohler, Wagner - Schwarz (79. Lüke-Frie), Polat - Nankishi (64. Lukowicz), Hansen-Aaröen, Ehlers - Imasuen
Tore: 0:1 Posselt (2.), 1:1 Hansen-Aaröen (72.)