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Werder-Leistungszentrum Der richtige Schritt

Werder denkt über Umzug mit dem Nachwuchsleistungszentrum ins Umland nach. Das wäre der richtige Schritt, denn ein Neubau am Weserstadion ist unrealistisch, meint Mathias Sonnenberg,
21.07.2023, 20:29 Uhr
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Der richtige Schritt
Von Mathias Sonnenberg

Vor 1711 Tagen hat Werder Bremen erstmals der Öffentlichkeit die Skizzen für den möglichen Neubau des Nachwuchsleistungszentrums in der Pauliner Marsch präsentiert. Und seit ziemlich genau 1711 Tagen wird gestritten und diskutiert, ob es wirklich sinnvoll ist, an diesem Ort ein neues Stadion mitsamt Nebengebäuden zu errichten.

Die Argumente sind bekannt – Werder möchte für den Nachwuchs eine emotionale Nähe zum Weserstadion und damit den Profi-Fußballern. Denn darum geht es ja: aus talentierten Jugendlichen die Stars von morgen zu formen. Die Nachbarn am Osterdeich wollen die Pauliner Marsch schützen, warnen vor Hochwasser und hohen Kosten, für die womöglich der Steuerzahler aufkommen muss. Das verbriefte Recht einiger Eigentümer am Osterdeich, gegen Neubauten in der Pauliner Marsch ein Veto einlegen zu können, macht die Gemengelage so kompliziert, dass ein Kompromiss quasi unmöglich ist. 

Das sieht man bei Werder offenbar jetzt auch so und tritt auf die Bremse. Ein Neubau in der Größe, wie ihn sich der Bundesligist wünscht, ist am Standort Weserstadion unrealistisch. Das haben die vergangenen fünf Jahre gezeigt. Der Wechsel ins niedersächsische Umland wäre zwar ein Bruch mit der Tradition, den gesamten SV Werder am Weserstadion zu beherbergen, aber er wäre zumutbar. 

Werder wechselt nach Niedersachsen – für die Verantwortlichen war diese Vorstellung immer ein Graus. Doch schon jetzt hat der Verein viel Zeit verloren, um im Kampf um die besten Nachwuchskräfte moderne Strukturen zu schaffen und Anreize zu bieten, um Talente an die Weser zu holen. Und Beispiele anderer Vereine zeigen, dass Nachwuchs und auch Profis nicht zwangsweise dort trainieren müssen, wo sie am Wochenende spielen: am Stadion. 

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Deshalb sollte Werder das gesamte Szenario jetzt ganz pragmatisch angehen. Denn es bleiben nur zwei Optionen: weiter auf die Pauliner Marsch zu setzen, verbunden mit dem Risiko, dass bis zum Neubau etliche Jahre vergehen oder er sich gar zerschlägt. Oder beherzt einen Umzug ins Umland oder einen Bremer Stadtteil anzugehen, um endlich mal zu Potte zu kommen. 

Ist ja eigentlich klar, was die bessere Option ist. 

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