Wer am Sonnabendabend am Weserstadion war, hat den Wunsch der Werder-Fans nach etwas Positivem unmittelbar erlebt. Nach einer langen Saison voller Demütigungen endlich wieder ein Grund zur Freude. Und der ließen die mehr als 2000 Menschen freien Lauf mit Gesängen und Getränken.
Mit Rückenwind geht Werder nach dem 6:1 gegen Köln in die Relegation. Heidenheim muss ein 0:3 in Bielefeld verdauen, von Euphorie ist dort keine Spur. Die Qualität des Kaders spricht ohnehin für Bremen. Die Favoritenrolle ist eindeutig vergeben.
Wenn am Ende der Klassenerhalt steht, ist das ein Erfolg, der gefeiert werden kann. Aber nur in kleinen Dosen. Es ist zu viel schiefgelaufen in dieser Saison, als dass die Versetzung in letzter Sekunde darüber hinwegtäuschen darf. Es braucht eine schonungslose Auseinandersetzung und Aufarbeitung. Und konstruktive Kritik von außen sollte dabei nicht verboten sein.
Doch zunächst gilt es, in der Liga zu bleiben. Da ist in erster Linie die Mannschaft gefragt. Häufig war es so, dass auf eine gute Leistung eine schwache folgte. Zumindest diesen Eindruck können die Spieler in der Relegation widerlegen.