Bei der Fisch-Restaurantkette Nordsee stellt die Unternehmensleitung seit Monaten in Aussicht, dass es die Verwaltung in Bremerhaven aufgeben will. Mitarbeiter wurden bereits entlassen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) will für die verbleibenden Mitarbeiter einen Sozialtarifvertrag aushandeln, der beispielsweise Abfindungen vorsieht. Diese Verhandlungen will Nordsee aber erst beginnen, wenn die Entscheidung über den Standort gefallen ist. Dies wird laut Unternehmen aber nicht vor Ende August der Fall sein.
Dass – wie überall in der Gastronomie – in den mehr als 300 Restaurants die Corona-Auswirkungen zu spüren sind, ist nachvollziehbar. Nicht nachvollziehbar ist einer der angeführten Gründe für die Verlegung der Verwaltung: die Standortkosten. Zu hören ist, dass Hamburg der neue Standort werden könnte. Als ob die Büromieten dort niedriger wären als in Bremerhaven. Die Geschäftsführung verspielt gerade ihre Glaubwürdigkeit. Aber für den Besitzer, den Schweizer Finanzinvestor Kharis Capital, zählen wohl nur Ergebnisse – Mitarbeiter und Ansehen scheinen da weniger wichtig zu sein.