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Kreuzfahrt-Ranking Reisender entscheidet, ob er mit Dreckschleuder fährt oder nicht

Die einen Kreuzfahrtschiffe verursachen mehr schädliche Abgasemissionen als die anderen. Die Entscheidung, ob man mit einer Dreckschleuder fährt, liegt beim Reisenden selbst, meint Peter Hanuschke.
13.09.2025, 18:09 Uhr
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Reisender entscheidet, ob er mit Dreckschleuder fährt oder nicht
Von Peter Hanuschke

Ein Großteil der Kreuzfahrtschiffe verursacht viele schädliche Abgasemissionen - das ist unbestritten. Es ist nachvollziehbar, dass der Naturschutzbund Nabu seit ein paar Jahren in seinem Kreuzfahrtranking immer wieder darauf aufmerksam macht: Kreuzfahrtschiffe bieten sich dafür einfach an, sie sind inzwischen häufig so dimensioniert, dass sie wie eine fahrende Kleinstadt auf dem Wasser wirken. Mit anderen Worten: Sie fallen auf.

Kreuzfahrtbranche ist Innovationstreiber

Mit dem Kreuzfahrtranking schafft der Nabu Öffentlichkeit. Und Öffentlichkeit kann Druck erzeugen. Ob nur deshalb die Kreuzfahrtbranche zu den Vorreitern bei der Einführung von neuen Technologien zählt, die deutlich dazu beitragen, Treibhausemissionen zu reduzieren, ist nicht bekannt. Klar ist aber: Die Kreuzfahrtbranche ist Innovationstreiber und teilweise Vorbild für die weitaus größere Handelsschifffahrt. Ob das nun wegen des öffentlichen Drucks ist, aus eigenem Antrieb erfolgt oder weil neue Restriktionen in einigen Fahrtgebieten gar keine andere Möglichkeit zulassen, kann letztlich egal sein. Vielleicht sorgt alles drei dafür.

Dass nicht alles, was bereits technisch möglich ist, auf allen Schiffen unmittelbar umgesetzt wird, dafür sorgen wirtschaftliche Gründe, also das Streben der Reedereien nach möglichst viel Gewinn. Es ist aber ein Fortschritt, dass immer mehr Neubauten mit Antrieben ausgestattet werden, die mit umweltfreundlichen Treibstoffen fahren. Das findet auch der Nabu gut.

Verbraucher haben es in der Hand

Und da kommen diejenigen ins Spiel, für die die ganze Kreuzfahrtbranche nur da ist: Für Reisende, die es lieben, ihren Urlaub auf dem Wasser zu verbringen. Die Verbraucher haben es in der Hand. Sie können entscheiden, mit welchem Schiff beziehungsweise mit welcher Reederei sie fahren.

Insofern ist das Kreuzfahrtranking auch für Verbraucher ein sinnvolles Instrument: Das Ranking hilft dabei, Reedereien auszumachen, die vornehmlich Dreckschleudern in ihrer Flotte haben. Allerdings hat sich das offenbar noch nicht rumgesprochen: Auch diese Schiffe erfreuen sich guter Buchungszahlen. Was das verändern kann? Das Thema muss weiterhin präsent sein – dafür sorgt der Nabu mit seinem Ranking nächstes Jahr. Vielleicht ändert sich dann doch irgendwann das Buchungsverhalten.

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