Bremen will endgültig heraus aus der Finanzierung des Mittelweserausbaus – das ist angesichts der Bremer Haushaltslage verständlich. Allerdings verabschiedet sich das Bundesland damit auch von der Möglichkeit, beim Ausbau-Umfang der Mittelweser mitzureden. Das bleibt kurzsichtig. Das ursprüngliche Ausbauziel – die Befahrbarkeit mit Großmotorgüterschiffen – ist von entscheidender Bedeutung für die Hinterlandanbindung der Bremischen Häfen, die über Minden an das deutsche Kanalnetz angeschlossen sind.
Der Bund hat als Hauptlastträger das Ziel in den vergangenen Jahren scheibchenweise reduziert. Berlin steckt das Geld lieber in die Rheinschifffahrt – auch wenn das auf eine Subventionierung der Häfen in Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam hinausläuft – und Duisburg natürlich, das sich anschickt, Hamburg in Sachen Güterumschlag den ersten Rang abzulaufen.
Die Transportwirtschaft wird eine unzureichend ausgebaute Mittelweser nicht nutzen und sich weiter mit dem Elbe-Seitenkanal behelfen, der Bund wird sich nach dem Ausstieg von Bremen nicht mehr in den Weser-Ausbau hineinreden lassen, und die Bremischen Häfen werden zur Restgröße.
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