Das Thema flexible Arbeitszeiten treibt alle um – Beschäftigte ebenso wie Betriebe und die Gewerkschaften. Viele Arbeitnehmer wünschen sich eher mehr freie Zeit als ein Gehaltsplus. Die Arbeitgeber wollen zusätzliche Freiräume, um mit längeren Wochenarbeitszeiten auf volle Auftragsbücher reagieren zu können. Nun prescht die IG Metall mit ihrer Forderung einer 28-Stunden-Woche vor, auf die jeder einen Anspruch haben soll, und zwar für bis zu zwei Jahre.
Dass sie dafür zumindest in Teilen einen Lohnausgleich verlangt, schmeckt der Gegenseite natürlich gar nicht. Die Arbeitszeiten dürften die härteste Nuss sein, die in der nächsten Metaller-Tarifrunde zu knacken ist. Durchaus nachvollziehbar ist der Einwand der Arbeitgeber, dass gerade in kleineren Firmen schwer Ersatz zu finden wäre, wenn Fachkräfte im Betrieb ihre Stunden reduzieren.
Aber auch die IG Metall hat einen berechtigten Punkt: Flexiblere Arbeitszeitmodelle können die Vereinbarkeit von Familie und Beruf voranbringen. Welche Umbrüche in der Jobwelt die Digitalisierung noch auslösen wird, ist noch gar nicht abzusehen. Ein Grund mehr, über dieses Thema zu verhandeln – auch wenn es knifflig wird.
philipp.jaklin@weser-kurier.de
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