Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) schließt einen Streik der Nordsee-Mitarbeiter in Bremerhaven nicht mehr aus. Ein Arbeitskampf sei möglich, heißt es in einer Mitteilung der NGG vom Dienstag. Grund dafür ist der Streit um den Abschluss eines Sozialtarifvertrags für die Belegschaft des Unternehmens. NGG-Gewerkschaftssekretär Moritz Steinberger stellte fest, dass die erste Verhandlungsrunde nach der Corona-Pause am Dienstag gescheitert sei. Der Grund: Die Nordsee-Geschäftsführung habe sich erst gar nicht auf eine Verhandlung eingelassen.
Auslöser für die Gespräche sei der mögliche Wegzug der Firma aus Bremerhaven. 120 Mitarbeiter wären davon betroffen. Für die Belegschaft sollen laut Steinberger im Falle eines Wegzugs die bestmöglichen Bedingungen ausgehandelt werden. Dies solle durch einen Sozialtarifvertrag mit angemessenen Abfindungen erreicht werden. „Wir werden keine weiteren, anlasslos konstruierten Verzögerungen mehr hinnehmen und gegebenenfalls mit den Mitteln des Arbeitskampfes antworten“, betonte Steinberger.
Unternehmen weist Kritik zurück
Vom Unternehmen Nordsee wird die Kritik der NGG abgewiesen. Das Ziel des Treffens am Dienstag sei demnach keine Tarifverhandlung gewesen, sondern ein Dialog mit den Nordsee-Mitarbeitern, der Stadt Bremerhaven und den Geschäftspartnern des Unternehmens.
„Auch die Standortfrage zu klären, hat für uns oberste Priorität – trotz der derzeitigen Situation“, heißt es in der Mitteilung von Nordsee. Über eine Betriebsänderung sei allerdings noch nicht entschieden. Deshalb bestehe aus Sicht von Nordsee kein Anlass für Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag. „Daher sind wir über die Aussage von NGG verwundert“, so das Unternehmen weiter. Nordsee sei interessiert an Gesprächen und lade dazu den Betriebsrat und die NGG ein.
Die Nordsee-Mitarbeiter werden sich laut NGG am Donnerstag, 23. Juli, um 12 Uhr, vor dem Gebäude der Nordsee Hauptverwaltung zu einer aktiven Mittagspause zusammenfinden.