Trotz der Insolvenz geht es beim Windanlagenhersteller Senvion, der unter anderem ein Werk in Bremerhaven hat, weiter: Zumindest sollen bis Herbst die restlichen 17 der insgesamt 32 Windturbinen für den Trianel Windpark Borkum II geliefert werden. Darauf haben sich Senvion und die Trianel Windkraftwerk Borkum II GmbH geeinigt, wie beide Unternehmen am Montag mitteilten.
Der Hersteller von Onshore- und Offshore-Windanlagen mit deutschem Verwaltungshauptsitz in Hamburg und weltweit 4000 Beschäftigten, davon 2100 in Deutschland, hatte im April eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Hinter Senvion steht mit 71 Prozent als Mehrheitsaktionär der US-Finanzinvestor Centerbridge. Senvion hatte angekündigt, bis zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. Juli einen Käufer zu finden. Als mögliche Interessenten gelten der deutsch-spanische Windkraft-Anlagenbauer Siemens Gamesa und der japanische Elektronikkonzern Toshiba.
„Gemeinsam mit Senvion haben wir eine tragfähige Lösung gefunden, die die Produktion und pünktliche Lieferung der weiteren Anlagen sicherstellt“, so Klaus Horstick, kaufmännischer Geschäftsführer der Trianel GmbH. „Auf dieser Grundlage können wir die Bauphase des Offshore-Windparks fortsetzen und im Juni mit der Installationskampagne starten.“ An der GmbH sind der Oldenburger Energieversorger EWE mit einem Anteil von 37,5 Prozent und ein Joint-Venture des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich und der schweizerischen Fontavis mit 24,5 Prozent beteiligt. Ein Anteil von 37,99 Prozent am Windpark wird von 17 Stadtwerken aus Deutschland und der Stadtwerke-Kooperation Trianel gehalten.