Alle Versuche, ungesunde Lebensmittel auf eine Art Index zu stellen, sind bisher gescheitert: eine Zuckersteuer, die Kennzeichnung von dick- und krankmachenden Produkten oder die Lebensmittel-Ampel. Und das, obwohl in der Politik Konsens darüber herrscht, dass Kinder und Jugendliche, die nicht über das Urteilsvermögen wie erwachsene Verbraucher verfügen, besonders geschützt werden müssen. Der Konsens reicht aber nicht aus, Sonntagsreden müssen endlich auch Taten folgen.
Werbung für ungesunde Lebensmittel, die gezielt auf Kinder zugeschnitten ist und in Comicsendungen oder Computerspiele eingeblendet wird, gehört verboten. Es gibt kein vernünftiges Argument für diese Spots. Aber ein gewichtiges dagegen: Die epidemische Verbreitung von Übergewicht schon bei Kita- und Schulkindern ist Anlass zu größter Sorge. Die Lebensmittelindustrie wird sich dem nicht einfach fügen wollen. Das haben die Tabakkonzerne auch nicht getan – dennoch hat die Politik am Ende ein weitgehendes Werbeverbot für Tabakerzeugnisse durchgesetzt. Und dabei ging es um die Zielgruppe Erwachsene.