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SPD-Bürgerschaftsabgeordneter Arno Gottschalk will in den Bundestag

Berlin statt Bremen: Arno Gottschalk will in den Bundestag. Bisher sitzt der SPD-Politiker in der Bremischen Bürgerschaft. Er konkurriert mit Sarah Ryglewski, der Nachfolgerin von Carsten Sieling in Berlin.
23.08.2016, 13:19 Uhr
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Arno Gottschalk will in den Bundestag
Von Jürgen Theiner

Der ­SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Arno Gottschalk möchte Kandidat seiner Partei für das Bundestagsdirektmandat im Wahlkreis Bremen I werden. Das hat der 60-Jährige dem WESER-KURIER auf Anfrage bestätigt.

Nach eigenen Angaben hatGottschalk seine Absicht am vergangenen Wochenende in seinem Ortsverein Östliche Vorstadt kundgetan. „Das ist dort von der Grundstimmung her begrüßt worden“, sagte Gottschalk. Eine offizielle Nominierung durch die Parteigliederung steht allerdings noch aus.

Nach Gottschalks Ansicht sollte die Bremer SPD 2017 in Berlin durch eine Person vertreten sein, die über zwei Schlüsselqualifikationen verfügt. Die eine betreffe das Thema Finanzen. Auf diesem Feld traue er sich als studierter Ökonom zu, im Bundestag „auf Augenhöhe mitzureden“. Ein zweiter inhaltlicher Schwerpunkt sei die Erneuerung der Sozialdemokratie. „Da reden wir unter anderem darüber, wie sich die SPD künftig in Sachen Rente und nachfrageorientierter Wirtschaftspolitik aufstellt, aber auch wie wir die Entspannungspolitik weiterentwickeln“, so Gottschalk.

Der gebürtige Hesse gehört der Bürgerschaft seit 2011 an. Als Haushaltspolitiker war er für seine Fraktion zuletzt federführend an der Umstruktierung der Abfallwirtschaft beteiligt, die bis 2018 teilweise rekommunalisiert werden soll. Seit 1993 ist Gottschalkbei der Verbraucherzentrale beschäftigt und auf ­Finanzdienstleistungen spezialisiert.

Sarah Ryglewski bewirbt sich erneut

Sollte Arno Gottschalk von seinem Ortsverein Östliche Vorstadt nominiert werden, müsste er sich auf SPD-Landesebene gegen die derzeitige ­Abgeordnete Sarah Ryglewski durchsetzen. Sie gehört seit 2015 dem Bundestag an – als Nachrückerin für Carsten Sieling, der Jens Böhrnsen im Amt des Bürgermeisters beerbte. Sieling hatte den Wahlkreis Bremen I mit 37,9 Prozent der Erststimmen gewonnen. Sarah Ryglewski kündigte gegenüber dem WESER-KURIER an, sich erneut für das Direktmandat bewerben zu wollen. „Mein Ortsverein Neustadt will mich am 30. August nominieren“, so Ryglewski.

Die 33-Jährige setzt in der Konkurrenz mit ArnoGottschalk auf ihre Kompetenz beim Thema „Gerechte Stadt“. Ryglewski: „Wir leben in Bremen in einer sehr heterogenen Stadtgesellschaft. Da entwickelt man Sensibilität für soziale Themen, und die ­bemühe ich mich im Bundestag einzubringen.“ Für sie sei stets klar gewesen, dass sie es nicht bei anderthalb Jahren als Nachrückerin im Bundestag bewenden lassen will.

„Das habe ich auch in der Partei so kommuniziert“, ­sagte die gebürtige Kölnerin. Den Wettstreit mit Arno Gottschalk geht sie selbstbewusst an. „Wir haben klar unterscheidbare ­Profile, und es wird an der Partei sein zu sagen, welches Profil sie will“, so Ryglewski. Selbstbewusstsein hat die frühere Bremer Juso-Vorsitzende auch schon gegenüber ihrer Berliner Fraktionsführung unter Beweis gestellt, als sie – gegen die Parteilinie – das Asylpaket II ablehnte.

Bremerhaven hat Kandidaten nominiert

Unterdessen schlagen die Kandidaten auch im Bundestagswahlkreis Bremen II / Bremerhaven Pflöcke ein. Der Bremerhavener Bürgerschaftsabgeordnete und Hafenarbeiter Uwe Schmidt ist von den Seestadt-Genossen bereits nominiert. An diesem Mittwoch wird der SPD-Ortsverein Burglesum voraussichtlich den dortigen Ortsamtsleiter Florian Boehlke auf den Schild heben. ­Boehlke ist Betriebswirt und Politikwissenschaftler.

Vor seiner Wahl zum Ortsamtsleiter managte er mehrere Jahre das Vege-­sacker Wahlkreisbüro des scheidenden Bundestagsabgeordneten Uwe Beckmeyer. In der parteiinternen Auseinandersetzung um dessen Nachfolge wird es für Schmidt und Boehlke sehr darauf ankommen, im Bremer Westen Sympathiepunkte zu sammeln. Er bildet seit 2002 mit Bremen-Nord und ­Bremerhaven den Wahlkreis Bremen II.

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