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Kommentar zu Gründach-Plänen Balanceakt

Mehr grüne Dächer auf Bremer Häusern: Was dem Umweltsenator vorschwebt, ist im Prinzip eine gute Sache. Ob zusätzliche Vorschriften der richtige Weg sind, darf man bezweifeln, meint Jürgen Theiner.
04.01.2018, 20:37 Uhr
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Balanceakt
Von Jürgen Theiner

Wird der Dachrasenmäher bald zum Verkaufsschlager in Bremer Baumärkten? Umweltsenator Joachim Lohse will jedenfalls, dass die Zahl der Gründächer im Stadtgebiet deutlich zunimmt. Und tatsächlich lässt sich der ökologische Nutzen nicht bestreiten. Gründächer begünstigen das Kleinklima und entlasten die Kanalisation, um nur zwei Vorteile zu nennen.

Bremen will also einmal mehr mit gutem Beispiel vorangehen. Die Umweltbehörde sollte dabei aber die Konkurrenz mit dem niedersächsischen Umland nicht aus dem Auge verlieren. Viele junge Familien aus der Hansestadt schauen sich auf der Suche nach einem Baugrundstück auch dort um. Jede zusätzliche Vorschrift, die den Eigenheimerwerb verteuert, kann die Neigung zur Abwanderung in den Speckgürtel verstärken.

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Das gilt auch für noch mehr Dokumentations- und Schutzpflichten von Bauherren beim Baumschutz. Eine ökologisch ausgerichtete Baupolitik ist ein Balanceakt. Wenn man sie überzieht, laufen die guten Vorsätze ins Leere. Senator Lohse sollte deshalb überlegen, ob er mit einer großzügigeren finanziellen Förderung von Gründächern vielleicht mehr bewirkt als mit neuen Vorschriften.

juergen.theiner@weser-kurier.de

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