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Zahlreiche Brennpunkte in Bremen Baustellen-Sommer: Jetzt droht Verkehrschaos

Von Brückensperrung bis A1-Sanierung: Zahlreiche Baustellen werden in den kommenden Wochen in Bremen die Straßen blockieren. Zu den Arbeiten am Stern und Hauptbahnhof kommen viele Sanierungsprojekte.
19.06.2017, 04:00 Uhr
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Baustellen-Sommer: Jetzt droht Verkehrschaos
Von Pascal Faltermann

Wer in den Sommerferien aus Bremen raus oder in die Hansestadt hinein will, muss nicht nur rechtzeitig losfahren, sondern sich auch einen guten Plan zurechtlegen. Sommerbaustellen ohne Ende ziehen sich durch die Stadt. Bremen droht Chaos. Verkehrschaos. Autofahrer müssen sich auf zahlreiche Staus gefasst machen und etliche Baustellen berücksichtigen. Fahrten könnten zur Geduldsprobe werden.

Neben den Arbeiten an den zwei Großbaustellen Am Stern und am Bremer Hauptbahnhof, kommt die Sanierung zahlreicher wichtiger Verkehrswege und Bauwerke hinzu. Um an vielen Stellen einen drohenden Verkehrsstillstand durch Baustellen und Einschränkungen zu verhindern, will das Bremer Amt für Straßen und Verkehr (ASV) Umleitungen ausschildern und frühzeitig informieren.

Im Mittelpunkt stehen in diesem Sommer die Erneuerung des Hauptfahrstreifens auf der Autobahn 1 in Fahrtrichtung Osnabrück sowie Arbeiten an einer Brücke der Bundesstraße 6 am Nordwestknoten in Utbremen in Fahrtrichtung A 27.

Ab Montag, 19. Juni, geht es auf der A1 zwischen dem Bremer Kreuz und der Anschlussstelle Bremen-Arsten los. Insgesamt sollen etwa vier Kilometer der Fahrbahn in Richtung Osnabrück sowie die Anschlussstelle Uphusen/Bremen-Mahndorf erneuert werden. Der Verkehr auf der Autobahn 1 wird auf zwei Streifen aufrechterhalten. Der Rastplatz Mahndorfer Marsch soll während der Dauer der Arbeiten in Betrieb bleiben. Die Anschlussstelle wird voraussichtlich bis zum Ende der Bauarbeiten am 6. August gesperrt, heißt es seitens des ASV.

Insgesamt entstehen dabei Kosten von rund 2,2 Millionen Euro, die der Bund trägt, ist von ASV-Sprecher Martin Stellmann zu hören. An der Baustelle seien von der Bürokraft bis zum Bauarbeiter vor Ort rund 50 Vollzeitkräfte im Einsatz. Bereits am Sonnabend und Sonntag, 24. und 25. Juni, sei auf der Autobahn 1 aufgrund der vorbereitenden Markierungsarbeiten und der damit verbundenen Einspurigkeit mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen.

Staus am Nordwestknoten erwartet

Die Arbeiten an der Brücke (B 6) über der Utbremer Straße am Nordwestknoten in Fahrtrichtung A 27 starten am Montag, 26. Juni. Voraussichtlich bis zum 28. Juli wird die Brücke gesperrt sein und der Verkehr parallel an der Baustelle vorbeigeführt. Angeschlossen an diese Maßnahme ist das Ausbessern der nördlichen Fahrspuren unter dem Fly-Over im Verlauf der B 6. Beide Maßnahmen werden in den verkehrsreichen Tageszeiten sicher Staus und Wartezeiten zur Folge haben, so die Planer.

"Die Brücke am Nordwestknoten wurde Ende der 1980er-Jahre gebaut und benötigt nach nunmehr über 28 Jahren unter Verkehr eine neue Abdichtung und einen neuen Fahrbahnbelag“, erklärt Brigitte Pieper, die Leiterin des Amtes für Straßen und Verkehr in Bremen. In die tragende Konstruktion des Bauwerks seien Feuchtigkeit und schädliche Tausalze eingedrungen.

„Würden wir diese Arbeiten jetzt nicht zeitnah in Angriff nehmen, wäre in ein bis zwei Jahren eine umfangreiche Sanierung des Bauwerks erforderlich“, sagt Pieper. Das wäre dann mit einer erheblich längeren Bauzeit und höheren Kosten verbunden. Bislang sind 250.000 Euro für die Erneuerung der Fahrbahn veranschlagt, hinzu kommen etwa 100.000 Euro für die Maßnahme am Fly-Over.

Es stellt sich die Frage, warum die Baustellen so geballt in der Ferienzeit angegangen werden. „Die Sommerzeit ist für die Erhaltung unserer Straßen und Brücken die wichtigste Bauzeit“, sagt Brigitte Pieper. Zu kaum einer anderen Zeit des Jahres sei es möglich, die „umfangreichen und dringend erforderliche Sanierungsarbeiten“ an den Hauptverkehrsstraßen vorzunehmen. Eine Abnahme des Verkehrsaufkommens um 25 Prozent halte die Auswirkungen in Grenzen.

„Dennoch wird es auch in diesem Jahr zu Einschränkungen und Wartezeiten kommen. Dafür bitte ich um Verständnis“, sagt die ASV-Chefin. Die Arbeiten seien notwendig, und es gebe kaum eine zeitliche Alternative. Ein Warten und Verschieben der Maßnahmen hätte zur Folge, dass die Schäden größer, die Bauzeiten länger und die Kosten höher werden würden.

Elfeinhalb Wochen Umleitungen

Eine Vollsperrung steht in Oslebshausen an. In der Zeit vom 10. Juli bis zum 24. Juli wird die Fahrbahn an der Kreuzung Oslebshauser Heerstraße/Ritterhuder Heerstraße erneuert. Eine Umleitung soll ausgewiesen werden, die Busse der Bremer Straßenbahn AG werden durch die Baustelle geführt.

Am Hauptbahnhof werden die Gleise von der Bremer Straßenbahn AG vom 22. Juni bis 10. September erneuert. Dabei entstehen Kosten von rund 4,5 Millionen Euro (wir berichteten). Täglich davon betroffen sind gut 100.000 Fahrgäste, die sich während der elfeinhalb Wochen auf Umleitungen und ins Umfeld des Bahnhofs verlegte Haltestellen einstellen müssen.

Am Stern startet ab 21. Juni der zweite Teil der umfangreichen Umbaumaßnahmen. Die Sperrungen im Süden werden aufgehoben, somit kann der Verkehr dort wieder stadtauswärts fließen. Allerdings werden im Gegenzug die Hollerallee Nord beidseitig, die Parkallee Ost und die Hermann-Böse-Straße stadteinwärts gesperrt. Ab 18. Juli soll der Stern wieder komplett geöffnet sein.

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