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Betreiber ziehen erste Bilanz Besucher wünschen sich mehr Stände in der Markthalle Acht

Nach fast zwei Monaten ist es Zeit für eine erste Bilanz der Markthalle Acht am Domshof. Das Angebot ist mit etwa 20 Ständen überschaubar. Doch die Betreiber versprechen noch einige Überraschungen.
15.01.2017, 00:00 Uhr
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Besucher wünschen sich mehr Stände in der Markthalle Acht
Von Sabine Doll

Nach fast zwei Monaten ist es Zeit für eine erste Bilanz der Markthalle Acht am Domshof. Das Angebot ist mit etwa 20 Ständen überschaubar. Doch die Betreiber versprechen noch einige Überraschungen.

Es ist Mittagszeit in der Innenstadt, kurz nach halb eins, am Freitag. Claudia Heiringhoff ist mit ihrer Tochter Vivien vor dem schmuddeligen Wetter in die Markthalle Acht geflüchtet. „Wir wollten sie uns sowieso anschauen. Das ist richtig toll, aber wir sind überrascht, dass so wenige Leute hier sind“, sagt die Ritterhuderin. Gut 30 bis 40 Mittagstisch-Gäste und andere Besucher sind an diesem Mittag in dem Innenhof unterwegs. „Vielleicht fehlen noch mehr Stände, an denen es andere Dinge gibt als Essen und Lebensmittel. Kleine besondere Boutiquen oder Stände, die zum Stöbern und Bummeln einladen. Zum Beispiel Künstler, die ihre Sachen verkaufen. Das ist ausbaufähig.“ Claudia Heiringhoff wünscht sich auch, dass es nicht so kalt und zugig in der Halle ist.

Eingangsbereich zu kalt

Wer den Innenhof vom Domshof betritt, wird derzeit mit Wind und Kälte nach drinnen geweht. Vor allem im Eingangsbereich ist es fast so frisch wie draußen. An den Tischen sitzen Kunden teilweise mit Schal und Jacke. „Das liegt daran, dass noch ein richtiges Dach fehlt“, sagt Mirjana Boric. Das soll Ende Januar eingebaut und drei bis vier Wochen später fertig sein. „Dann hat das mit der Zugluft ein Ende“, sagt die Projektentwicklerin. Aber sie betont auch: „Man darf sich schon daran gewöhnen, dass das kein Restaurant mit 22 Grad ist, sondern eine Markthalle.“ Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Bauunternehmer Thomas Stefes, hat sie das Konzept für die Markthalle Acht in der früheren Bremer Bank entwickelt.

Derzeit gibt es insgesamt etwa 20 feste und mobile Stände, an denen kleine Manufakturen Kulinarisches und Kunsthandwerk anbieten. Popcorn, Hausmannskost, Pizza, Tapas, Eis, Smoothies, Gebäck, eine Keramikwerkstatt und Showküche für Veranstaltungen sind darunter. Das Konzept: Nachhaltig, ökologisch bewusst und besonders sollen die Angebote sein. „Wir wollen keinen Mainstream, nicht das, was es überall gibt. Und: Wir wollen Qualität“, sagt Mirjana Boric.

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6,50 Euro kostet an diesem Freitag eine Linsensuppe mit Chorizo an einem Stand, acht Euro eine große Portion Königsberger Klopse. Zu teuer? Ein Argument, das Besucher abschrecken könnte? „Natürlich ist das mehr als ein Brötchen beim Bäcker oder eine Portion Pommes. Es ist ein bisschen teurer, spiegelt für mich aber die Qualität wieder“, sagt Julian Tank. „Ich denke, dass es genug Leute gibt, die das auch so sehen. Außerdem muss man ja nicht jeden Tag hier essen. Die Markthalle muss sich erst noch als Ort für etwas Besonderes in der Stadt etablieren“, sagt er. Viele würden sie allerdings noch gar nicht kennen, sagt Marit Ortmann: „Sie wirkt versteckt, wir haben erst auf der anderen Seite des Domshofs gesucht. Da muss noch ein bisschen was passieren. Auch mehr Stände wären gut.“

Zweiter Bauabschnitt hat bereits begonnen

Das sieht auch Mirjana Boric so: Vor einigen Tagen habe der zweite Bauabschnitt begonnen, um den Eingangsbereich attraktiver zu machen. „Der Schriftzug Markthalle Acht wird von Schwarz in Weiß geändert, das Pflaster nach draußen erweitert, Beleuchtung und Plakate kommen dazu“, sagt sie. Die Fassade am Eingang könne wegen Auflagen nicht verändert werden. Ein wenig verloren wirkt zurzeit auch noch der Kiefert-Wurstpavillon hinter dem Eingangsbereich. Er soll das Herzstück der Markthalle sein, derzeit steht er noch leer da. „Ab März, April wird er bespielt“, kündigt Mirjana Boric an. Womit, will sie noch nicht verraten. „Es wird etwas ganz Besonderes.“

Die Betreiber und Marktleute sind zufrieden mit dem Start: Am Eröffnungs-Samstag seien 5000 Besucher gekommen. Wie viele es seitdem waren, darüber gibt es noch keine Zahlen. Dass die Markthalle zu früh eröffnet habe, bevor die Bauphasen abgeschlossen waren, glaubt Mirjana Boric nicht. „Das Weihnachtsgeschäft war eine richtig gute Zeit, die wollten wir den Marktleuten ermöglichen.“

Jetzt sollen neue Ideen umgesetzt werden, und dafür hat Philipp Aristidis Arsenidis vom „Lütt Köök Huus“ einige Vorstellungen: zum Beispiel einen kleinen Flohmarkt, Live-Musik plus Vinyl-Stand, einen Fisch-Stand, wo Stinte verkauft werden. „Für uns ist die Markthalle ein Prozess, der sich immer weiterentwickelt. Ein Ort, an dem viel Neues ausprobiert werden kann.“ Das gebe es mitten in der City so nicht. Dass künftig noch mehr Besucher wünschenswert wären, sei keine Frage. „Aber: Nach Weihnachten ist immer Saure-Gurken-Zeit, die ab nächster Woche in der Markthalle übrigens kulinarisch zum Thema gemacht wird. Und außerdem gibt es uns gerade einmal seit fast zwei Monaten. Nächstes Jahr im Januar haben wir dreimal so viele Besucher.“

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