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Nach Feuer im Keller Brandursache im Flüchtlingsheim weiter unklar

Nach dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft an der Birkenstraße in der Nacht zu Sonntag dauern die polizeilichen Ermittlungen zur Brandursache an.
11.06.2017, 08:42 Uhr
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Von Bastian Mojen Sabine Doll

Mit einem Ergebnis der Ermittlungen sei nicht vor Mitte dieser Woche zu rechnen, teilte die Polizei am Montag mit.

14 Menschen mussten wegen Rauchgasvergiftungen im Krankenhaus behandelt werden, darunter zehn Kinder. Alle konnten inzwischen "ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen" wieder entlassen werden, so die Polizei. Insgesamt wurden nach Feuerwehrangaben 37 Menschen verletzt, einige konnten vor Ort versorgt werden. Alle Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft an der Birkenstraße sind vorerst in anderen Häusern untergebracht, teilte die Polizei weiter mit.

Am frühen Sonntagmorgen gegen 2.30 Uhr war der Alarm bei der Bremer Feuerwehr eingegangen. Sie war mit einem Großaufgebot von 70 Einsatzkräften und 27 Fahrzeugen in die Birkenstraße ausgerückt. Der Brand war im Keller des fünfstöckigen Mehrfamilienhauses ausgebrochen. Als die Helfer eintrafen, spielten sich teilweise dramatische Szenen ab: Menschen standen an den Fenstern und riefen um Hilfe.

Starke Rauchentwicklung

Wegen der starken Rauchentwicklung konnten sie sich nicht mehr alleine durch das Treppenhaus in Sicherheit bringen. Die Einsatzkräfte halfen ihnen, über Leitern aus den Fenstern nach unten zu klettern. Neun Bewohner gelangten mit sogenannten Fluchtrettern der Feuerwehr über das Treppenhaus ins Freie. „Diese Fluchtretter sind Masken, die unsere Leute bei einem Einsatz im Brandgebäude dabei haben“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. „Filter in den Masken sorgen dafür, dass die Menschen den Weg durch den Rauch ins Freie bewältigen können.“

Warum das Feuer im Keller des Gebäudes ausgebrochen war, steht noch nicht fest. Klar ist aber: Ein Müllcontainer war in Brand geraten, der Rauch verbreitete sich schnell im gesamten Haus. „Derzeit deutet nichts darauf hin, dass es sich um einen Anschlag handeln könnte“, sagte ein Sprecher der Polizei dem WESER-KURIER.

Kriminalpolizei ermittelt

„Es kann auch sein, dass jemand eine brennende Zigarette in den Container geworfen hat und der Behälter dann in Brand geraten ist.“ Das Feuer war etwa eine halbe Stunde nach dem Eintreffen der Feuerwehr gelöscht, die weiteren Arbeiten dauerten bis etwa 5 Uhr morgens an.

Die Flüchtlingsunterkunft, die von der Caritas betrieben wird, musste in der Nacht komplett geräumt werden. 50 Bewohner wurden in anderen Einrichtungen untergebracht. Die Unterkunft bietet Platz für rund 90 Menschen. Die Bewohner sind erwachsene Alleinreisende und Familien mit Kindern.

Am Sonntagmittag rückte die Feuerwehr erneut zu der Flüchtlingsunterkunft in der Birkenstraße aus. Wie ein Sprecher mitteilte, handelte es sich um einen Fehlalarm. Ein Rauchmelder sei angesprungen, einen weiteren Brand habe es aber nicht gegeben.

Dieser Artikel wurde am 12.06.2017 um 15:31 Uhr aktualisiert.

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