Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Eis wird teurer Eispreise in Bremen steigen: Bis zu zwei Euro pro Kugel

In Bremen wird das Eisvergnügen teurer. Die Preise steigen im gesamten Stadtgebiet. Das sind die Gründe für die Erhöhung.
03.04.2025, 05:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Steffen Peschges

Zwei Euro pro Kugel – so teuer kann Eisvergnügen in diesem Sommer in Bremen werden. Denn: Die Eispreise steigen, und das im gesamten Stadtgebiet. Das ergab eine Nachfrage in diversen Eisdielen des WESER-KURIERS. Francesco Da Ros, Inhaber der gleichnamigen Eisdiele am Tiefer, erhöht ab Mitte April seine Preise für Eiskugeln von 1,70 Euro auf 2 Euro. Grund hierfür seien unter anderem die enorm gestiegenen Einkaufspreise. „Eine Tube Pistaziensoße kostet inzwischen 17,90 Euro“, sagt er. "Die Rohstoffkosten fressen auf."

Bei Molin mit Eisdielen in Gröpelingen, Schwachhausen und Oberneuland sind die Preise von 1,40 Euro auf 1,50 Euro gestiegen. „Das ist das Mindeste, was wir verlangen müssen“, sagt Inhaberin Ivonne Favaretto. „Die Preise für Rohstoffe haben sich verdoppelt, die Waffeln sind teurer geworden und auch der Arbeitslohn ist gestiegen.“ Ohne die Erhöhung hätte man die Qualität ändern müssen, sagt sie - und das wolle sie nicht. Kritik von ihren Kunden an dem nun teureren Eisvergnügen habe Favaretto bislang noch nicht gehört. „Die Leute haben das akzeptiert, keiner meckert. Viele Kollegen nehmen schon 1,70 Euro oder 1,80 Euro pro Kugel.“

Auch beim Eismobil von Massimo Rubino gelten nun neue Eistarife. 1,50 Euro statt 1,20 Euro muss man dort für eine Kugel süßes Glück bezahlen. Wie viele seiner Kollegen ist auch er unzufrieden mit der Situation: „Wir könnten die Preise noch weiter erhöhen, aber dann kaufen die Leute weniger“, sagt er. Mit seinem Eismobil, das man auch mieten kann, ist er überwiegend im Bremer Westen unterwegs.

Ware auf Vorrat gekauft

Insgesamt 40 Eissorten gibt es bei der Gelateria Ferrari. „Die letzten drei Jahre sind die Preise bei uns gleich geblieben“, sagt Marco Ferrari, Inhaber der Traditionsgelateria im Viertel. Vertreter und Großhändler hätten ihn bereits im vergangenen Jahr vorgewarnt. Daher habe er - dort wo es möglich war - bereits mehr Ware eingekauft. 1,80 Euro kostet eine Kugel Eis zum Mitnehmen bei Ferrari, für Sahne werde ein Euro fällig, „die bunten Streusel für die Kinder sind kostenlos“, sagt der Inhaber.

Lesen Sie auch

Auch bei den Eiscafés von Roberto Cercená in Findorff und Hemelingen sind die Preise von 1,40 Euro auf 1,50 Euro angestiegen: „Die Rohstoffpreise für Kakao, Schokolade und Co. gehen durch die Decke.“ Auch Sahne und Milch hätten sich verteuert. Dazu kämen gestiegene Energiekosten und auch der Mindestlohn treibe die Kosten. Es sei eine Kette von Abhängigkeiten, sagt Cercena. „Wir gehören auch zu dieser Kette."

„Wir Kleinen sterben“

Francesco Da Ros sieht auch noch weitere Probleme für seine Branche. So habe isch das Ausgehverhalten der Menschen verändert. „Viele Menschen gehen nur noch am Wochenende weg“, sagt er. Dementsprechend schwer sei es, für die Eisdielenbetreiber zu wirtschaften.

„Wir Kleinen sterben“, ist Francesco da Ros überzeugt. Er arbeite immer mehr selbst, um Personalkosten zu sparen. Vom Mindestlohn für sich selbst könne er nur träumen. Zwar will er nach eigenen Angaben seinen Pachtvertrag noch erfüllen, doch ob es dann in elf Jahren weitergeht, vermag er noch nicht zu sagen. Von den zehn Jahren, an denen er inzwischen am aktuellen Standort sei, habe er sechs Jahre Baustelle gehabt, sagt Da Ros. Neben einer Dacherneuerung und dem Neubau des schräg gegenüber liegenden Gebäudes von Kühne & Nagel stehen in direkter Nachbarschaft seines Betriebes schon wieder rot-weiße Warnbaken.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)