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Kanalbau in Peterswerder Pflaster statt Asphalt in der Oberhofer Straße

Der Kanal in der Oberdorfer Straße ist in die Jahre gekommen. Für neue Rohre muss die Straße nun aufgebuddelt werden. Bei der anschließenden Neugestaltung der Fahrbahn reden die Anwohner mit.
20.11.2023, 05:00 Uhr
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Von Matthias Holthaus

Es soll gepflastert werden und nicht asphaltiert: Das ist das wesentliche Ergebnis der Anwohnerversammlung in der Friedensgemeinde zur Kanalbaumaßnahme in der Oberhofer Straße. Zuvor erläuterten Meike Jäckel, Planerin beim Amt für Straßen und Verkehr, sowie Arne Schmüser von Hansewasser die angedachten Veränderungen in der Straße, nachdem die dringend notwendigen Kanalbauarbeiten abgeschlossen sein werden. Auf rund 157 Metern soll in der Oberhofer Straße der Mischwasserkanal neu gebaut werden. Der alte Kanal ist aus dem Jahre 1929 und weist aus Altersgründen mittlerweile diverse Schäden auf – genauer: Muffenschäden und Rohrbrüche quer und längs. Die Erneuerung des Mischwasserkanals soll gleichzeitig mit einer Vergrößerung des Kanaldurchmessers von bislang 250 bis 300 Millimetern auf dann 300 bis 400 Millimetern einhergehen. Außerdem werden alle Schächte und Leitungen für Hausanschlüsse und Rostenkästen neu gemacht. Die Bauweise wird offen sein, das heißt: Die Straße wird aufgebuddelt. Und diesem Umstand ist es dann auch zu verdanken, dass die Straße teilweise neu geplant werden kann.

Kein extra Fußweg

"Die gesamte Oberhofer Straße ist insgesamt 6,60 Meter breit", erläuterte Meike Jäckel, und diese 6,60 Meter sollen sich fortan aufteilen in jeweils 55 Zentimeter Randstreifen links und rechts, Parkmöglichkeiten mit einer Breite von 2,04 Metern und einer 50 Zentimeter breiten Rinne zwischen Parkraum und der eigentlichen Straße, die 2,96 Meter breit sein wird. Die Straße wird dann zur Mischverkehrsfläche, das heißt, dass ein gesonderter Fußweg nicht mehr eingeplant wird, das fußläufige Geschehen wird sich somit auf der Straße abspielen. Die Fahrbahn selbst wird dann auf dem Niveau des jetzigen Fußwegs verlaufen. Die größte Veränderung wird sich beim Parken ergeben: Hier sollen 15 Parkplätze wegfallen, von ursprünglich 26 Autos werden dann nur noch elf Fahrzeuge abgestellt werden können. Parkmöglichkeiten sollen dann auf beiden Seiten, jedoch versetzt, entstehen: an der Einmündung zur Straße Rennstieg sowie von den Hausnummern 19 bis 39 und auf der anderen Straßenseite von den Hausnummern 2 bis 14. Zwischen den Hausnummern 14 bis 18 ist ein Schwenkbereich vorgesehen, auch deshalb, damit die Autos in der Straße nicht so schnell fahren können.

Fahrradbügel eingeplant

Zur Gestaltung: Zwei Varianten stelle Meike Jäckel vor, beide Varianten sehen eine asphaltierte Fahrbahn vor, nur die Rinne sowie die Randstreifen sollen wahlweise mit Betonrechtecken oder Kleinpflaster verlegt werden. Sie gab zu bedenken: "Eventuell wäre ein gut zu befahrendes Pflastermaterial denkbar", denn solch eine Straße könne auch bei eventuellen Folgearbeiten wie etwa für Nahwärme besser geöffnet werden. Der Bereich für die Pkw-Abstellplätze soll gepflastert werden. Überhaupt gibt sich der Parkbereich in der vorliegenden Planung recht strukturiert: Den jeweils sieben Meter langen Parkbuchten folgen der 1,50 Meter breite Eingang zum Haus und ein Bereich für Fahrradbügel, bevor wieder ein Hauseingang und dann wieder eine Parkbucht folgen.

Elf statt 26 Parkplätze

Eine Anwohnerin bemängelte daraufhin, dass die Fahrzeuglenker ihr Auto nicht optimal verlassen könnten, wenn ihnen nur 55 Zentimeter zur Verfügung stünden – ein Problem, das Meike Jäckel zwar auch sah, jedoch als machbar erachtete. Parken nur auf einer Seite, wie von einer Anwohnerin angeregt, hielt sie jedoch für nicht praktikabel: "Dann wird durch die Straße gerast." Und Ortsamtsleiterin Hellena Harttung sagte: "Unsere Erfahrung im Ortsamt ist: Eine Verschwenkung reduziert das Tempo." Eine andere Anwohnerin hielt sieben Meter für eine Parkbucht für zu wenig: "Wenn sich noch ein kleines Auto dahintersetzt, wird man zugeparkt." Nicht akzeptabel ist für einen Anwohner die Verknappung des Parkraums von 26 auf elf Parkplätze – „wo sollen die Autos dann stehen?" Alexandra Werwath von den Grünen und stellte klar: "Die 26 Parkplätze wird es sowieso nicht mehr geben, denn dieses Parkverhalten ist nicht mehr ordnungsgemäß. Da muss man sich fortan um andere Möglichkeiten bemühen, zum Beispiel um externes Parken."

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Die anschließende Abstimmung der Anwohner ergab ein recht eindeutiges Stimmungsbild: Zwei Drittel der Anwesenden sprachen sich für eine Verschwenkung sowie gegen eine Asphaltierung und für eine Pflasterung der Fahrbahn aus – den sogenannten „Frieda“-Pflasterstein mit glatter Oberfläche. Die Zuwegung zu den Häusern soll ebenfalls mit diesem Stein erfolgen, jedoch ein wenig heller im Ton. Die Rinnen sollen ein Natursteinpflaster erhalten, die Parkbereiche ebenfalls „Frieda“, jedoch mit ein wenig Struktur.

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