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Hochhaus im Bremer Viertel Beirat stimmt für elfgeschossiges Wohngebäude

Der Beirat Mitte befürwortet den Kompromiss, auf den SPD, Grüne und Linke sich mit dem Investor für das Grundstück der leerstehenden Landeszentralbank in der Kohlhökerstraße geeinigt haben.
04.02.2020, 21:29 Uhr
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Von Matthias Holthaus

In einem mehrheitlich gefassten Beschluss befürwortet der Beirat Mitte nach dem Abriss der seit mehreren Jahren leerstehenden Landeszentralbank in der Kohlhökerstraße eine dortige Bebauung mit Wohngebäuden.

Während der Sitzung des Beirates mit Anwohnerversammlung im Saal der Freien Christengemeinschaft in der Heinrichstraße erläuterte zuvor der vom Investor Evoreal beauftragte Bausachverständige Dirk Lange noch einmal das Nachnutzungsgutachten. Dabei erfuhren die vielen anwesenden Bürger, dass die technische Einrichtung nicht mehr zeitgemäß, die Lüftung überdimensioniert sei und die Heizung mit umweltschädlichem Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW) laufe. Zudem lagen die Betriebskosten selbst bei nicht genutztem Gebäude im Jahr 2014 bei 50.000 Euro pro Monat. Es seien außerdem gesundheitsschädliche Fasern verbaut worden. Auch die Ausnutzung der Flächen sei im Gebäude nicht optimal. Das Ergebnis des Gutachtens: „Das Gebäude eignet sich nicht für eine Nachnutzung.“

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Das Publikum war davon eher nicht überzeugt. Ein Redner vermisste eine Auflistung von Pro- und Kontrastimmen: „Es gibt nur eine Auflistung, was alles nicht geht. Gibt es auch etwas Positives?“ Dirk Lange konnte dies klar verneinen. Reinhard Viering von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau sagte: „Wenn der Grundstückseigentümer bestimmte Interessen verfolgt, dann reicht uns das Gutachten. Deshalb sind wir den Weg mit dem Investor bis hier gegangen.“ Auch für Beiratssprecher Jonas Friedrich (Grüne) ist ein Abriss und eine Bebauung sinnvoll: „In Bremen herrscht Wohnungsnot“, verteidigte er den Beschluss des Beirates, „es ist keine Alternative, nur über eine Nachnutzung als Bürogebäude nachzudenken.“

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Auch die baupolitischen Sprecher der Koalitionsparteien Grüne, SPD und Linke kamen zu Wort: „Wir haben es mit dem Ortsamt und dem Beirat besprochen. Ziel war, dass das Hochhaus von 14 auf elf Stockwerke reduziert und der Anteil des sozial geförderten Wohnungsbaus von 25 auf 30 Prozent erhöht wird. 180 Wohnungen finden wir richtig, auch an dieser Stelle“, sagte Robert Bücking von den Grünen. Ralf Schumann (Linke) sagte: „Elf Geschosse sind ein guter Kompromiss, 30 Prozent Sozialbauqoute ein wichtiger Faktor.“ Falk Wagner von der SPD betonte: „Wir haben über 50 Wohnungen in bester Lage. Mir ist es wichtig, bezahlbare Wohnungen im Viertel zu haben.“

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