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Fernsehen Bremer Küchenchef misst sich bei RTL

Der Zehnkämpfer und Tennisspieler Ralf Sommer (53) misst sich bei der RTL-Show „Ninja Warrior Germany“ mit Sportlern, die zum Großteil nur halb so alt sind wie er. Sommer ist Küchenchef in Bremen.
06.09.2017, 17:10 Uhr
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Von Liane Janz

Das hätte dem 13-Jährigen mal einer vorhersagen sollen. In dem Alter brach sich der heutige Küchenchef Ralf Sommer bei einem Unfall zwei Brustwirbel und war ein Jahr lang gelähmt. Jetzt misst sich der Zehnkämpfer und Tennisspieler (53) bei der RTL-Show „Ninja Warrior Germany“ mit Sportlerinnen und Sportler, die zum Großteil nur halb so alt sind wie er. Am Sonnabend, 9. September, strahlt RTL ab 20.15 Uhr die Sendung mit Ralf Sommer als Kandidaten aus.

In der Abendshow treten pro Sendung 50 Kandidaten in einem anspruchsvollen Hindernisparcours an. Derzeit laufen die Vorrunden und Qualifikationen für das Halbfinale – und Ralf Sommer ist dabei. Den Weg dorthin hat er sich über Jahre erkämpft.

Nach dem Wirbelbruch habe man ihm gesagt, dass er keinen Sport mehr treiben könne. „Vor meinem Unfall war ich Einser-Schüler im Sport.“ Er habe dann nachts ein Laken gespannt vom Türgriff zum Bett als Stütze und heimlich Laufen geübt. Das musste er heimlich tun, weil ihm strikte Bettruhe verordnet war. Vor zwei Jahren warf ihn eine Schulter-OP zurück. Doch der Küchenchef der DKV-Residenz in der Contrescarpe trainierte sich seine Fitness zurück. Seine Motivation: Spaß. „Bei allem, was ich mache, habe ich Freude“, sagt er. Das trifft sowohl auf den Koch Ralf Sommer als auch auf den Athleten zu.

"Ich möchte zeigen, dass man nie den Mut und den Spaß verlieren sollte"

Dass seine Geschichte ungewöhnlich ist, weiß der Delmenhorster. Mit seiner Teilnahme an der Show möchte er andere motivieren. „Ich möchte zeigen, dass man nie den Mut und den Spaß verlieren sollte“, sagt er. Und wenn er nur einen Menschen damit erreichen könne, habe sich alles gelohnt. Mit den Vorbereitungen auf „Ninja Warrior Germany“ begann er im Februar. Dafür nahm er neben Tennis und Zehnkampf auch Bouldern in sein Sportprogramm auf und fuhr zum Trainieren in eine Stuntschule nach Köln.

Der regelmäßige Besuch im Sportstudio gehört natürlich auch zum Alltag. „Ich mache sehr viel mit dem eigenen Körpergewicht, weil ich nicht der Pumper bin.“ Das geht auch nach einer Zwölfstunden-Schicht in der Küche noch. Sechs Tage die Woche ist Ralf Sommer aktiv. Sport gehöre für ihn zur Lebensfreude dazu – genau wie Kuchen. Am liebsten mit Butterkeks und Schokoladencreme.

Bei der Vorbereitung in Köln liefen Ralf Sommer einige Teilnehmer der Show aus dem vergangenen Jahr über den Weg. Unter den Sportlern gebe es eine „super Community“, sagt er. Die anderen Athleten hätten ihn gut aufgenommen; sie trainieren zusammen und feuerten sich auch in der Show gegenseitig an. „Ich glaube, dass da ganz viele Verbindungen bleiben“, sagt er. Allein dafür habe sich der Aufwand gelohnt.

"Die Leistungsgrenze ist das Live-vor-Ort"

Und es war ein Aufwand. Im Casting für die Sendung musste er schon richtig was zeigen. Hangeln, Ausdauer zeigen, springen. Sommer trainierte alles, was er in der Sendung im vergangenen Jahr gesehen hatte. Das klappte im Training auch ganz gut, erzählt er. Wenn dann allerdings die Kameras laufen, ist das Ganze noch mal ein anderer Schnack. Es sei gar nicht so sehr die körperliche Anstrengung, die ihn an seine Grenzen trieb. „Die Leistungsgrenze ist das Live-vor-Ort“, sagt Sommer.

Das Casting hat er geschafft. Danach kam RTL nach Bremen, um mit dem Küchenchef an seinem Arbeitsplatz in der DKV-Residenz und in der Boulder Base in Findorff eine Homestory zu drehen. Diese Filmchen laufen, bevor die Athleten in den Parcours müssen. Bei manchen werden auch noch die Begleiter interviewt – Ralf Sommer hatte Freunde dabei, die direkt neben dem Parcours mitfieberten. „Man hofft eigentlich, dass es bald diesen Ton gibt und man dann noch loslaufen kann“, erzählt er von dem Moment, kurz bevor er ran musste.

Ralf Sommer hätte schon einmal an einer Fernsehsendung teilnehmen können. Mit einer Tenniswette sollte er bei „Wetten, dass..?“ auftreten. Allerdings zeigte er die Aktion schon vor der Sendung öffentlich und wurde aus dem Programm gestrichen. Bei „Ninja Warrior“ ist er auf jeden Fall dabei. Die Frage ist, wie weit er es schafft.

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