Der Freispruch für Hans Eulenbruch und den zweiten Angeklagten im Prozess um die Brandstiftung bei Harms am Wall ist eine schallende Ohrfeige für Polizei und Staatsanwaltschaft, so Chefreporter Jürgen Hinrichs.
Der Freispruch für Hans Eulenbruch und den zweiten Angeklagten im Prozess um die Brandstiftung bei Harms am Wall kommt nach dem Verlauf des Verfahrens nicht überraschend und ist eine schallende Ohrfeige für Polizei und Staatsanwaltschaft.
Von Anfang waren die Indizien nicht stark genug. Handfeste Beweise, dass die beiden Männer das Geschäftshaus angesteckt haben, um die Versicherung zu betrügen, gab es schon gar nicht. Die Anklage war in einer Art und Weise vorbereitet, wie man das vor Gericht selten erlebt hat.
Und dann noch der Staatsanwalt: Er war während der Sitzungen weitgehend passiv und machte fast den Eindruck, als wollte er sich von seiner Aufgabe distanzieren.
Das alles wäre nach einem Freispruch nur halb so schlimm, wenn die Angeklagten nicht monatelang in Untersuchungshaft gesessen hätten. Gefängnis ist der Horror. Ihn zu erdulden, obwohl es keine Beweise für eine Tatbeteiligung gibt, sondern nur vage Verdachtsmomente, muss unerträglich gewesen sein. Die Polizei wollte diese Täter, sie hat alles dafür getan, die Männer vor Gericht zu bringen und steht jetzt ziemlich belämmert da.