Einsatzreiche Nacht für die Bremer Polizei: Nach weiteren Lockerungen der Corona-Maßnahmen kam es am Freitagabend und im Verlauf der Nacht zu zahlreichen Verstößen an beliebten Orten. Wie die Polizei mitteilt, haben die Beamten insbesondere das Außer-Haus-Verkaufsverbot von Alkohol ab 22 Uhr sowie das Mitführ- und Konsumverbot ab 1 Uhr überwacht.
Laut Polizei hielten sich an der Schlachte zahlreiche Besucher auf und nutzten die Außengastronomie. Die Polizei und das Ordnungsamt kontrollierten die Einhaltung der Corona-Regeln, als die Einsatzkräfte gegen 22 Uhr sechs Personen auf der Teerhofbrücke entdeckten. Diese hatten sich zum Teil bereits bis auf die Unterwäsche entkleidet und waren im Begriff in die Weser springen. Die Einsatzkräfte stellten die Identitäten fest und sprachen Platzverweise aus, denn das Springen von Brücken gilt als lebensgefährlich und ist verboten.
Überfüllter Osterdeich
Auf den Osterdeichwiesen befanden sich in der Spitze bis zu 1200 Personen. Überwiegend Jugendliche und Heranwachsende feierten in Kleingruppen zunächst friedlich. Die Einsatzkräfte wiesen auf die bestehenden Corona-Regeln hin und forderten mehrfach dazu auf, die Musiklautstärke herunterzudrehen. Mit einsetzender Dunkelheit leuchtete die Polizei erneut Bereiche des Osterdeichs aus. Ab Mitternacht kam es insbesondere im Umfeld des Osterdeichs sowie des Sielwalls vermehrt zu Auseinandersetzungen. Die Einsatzkräfte fertigten mehrere Strafanzeigen wegen Beleidigungen, Körperverletzungen und Diebstählen. Insgesamt wurden über 50 Platzverweise ausgesprochen – insbesondere nach Lärmbelästigungen.
Ab 1 Uhr kontrollierte die Polizei nach eigener Aussage zudem konsequent das Mitführ- und Konsumverbot von Alkohol. Insgesamt wurden 35 Ordnungswidrigkeiten aufgenommen. Bei den Kontrollen wurde außerdem festgestellt, dass das neu angeordnete Durchfahrtverbot an der Sielwallkreuzung von zahlreichen Autofahrern nicht beachtet wurde. Die Polizei kündigte an, das Durchfahrtverbot daher am Samstag konsequent durchsetzen und kontrollieren zu wollen. Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) und Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne) haben bereits reagiert und an diesem Sonnabend weitere Maßnahmen zur Sperrung verabredet. So sollen Fahrzeuge spätestens auf Höhe der Verkehrszeichen zur Durchfahrtsperre konsequent umgelenkt oder abgewiesen werden. In der ersten Nacht galt für die Polizei noch die Maßgabe, mit zivilen Kräften zu beobachten, ob die neuen Regeln befolgt werden. Die Senatoren wollen dann am Montag das Wochenende analysieren. Danach werden man beraten, wie es weitergeht.
Im Zeitraum von 22 Uhr bis 6 Uhr bewältigten die Polizisten insgesamt über 160 Einsätze, darunter viele Schlägereien sowie Diebstahlsdelikte. Die Polizei appelliert mit Blick auf die Samstagnacht weiterhin, sich an die geltenden Corona-Regeln zu halten – "auch wenn es schwerfällt."