Bröckelnder Beton, alte Stahlträger, rissiges Baumaterial – Bremens Brücken sind in einem sehr maroden Zustand. Das wird immer mehr zum Problem. Es ist sicherlich Ausdruck eines Versagens der Politik, die sich in den vergangenen Jahren nicht um die Infrastruktur gekümmert hat. Eine Vernachlässigung, die der Bundes- und der Landespolitik zuzuschreiben ist.
Doch nicht nur das. Zu spät hat die Politik darauf reagiert, dass die Verkehrsbelastung vor allem durch Schwerlasttransporte immer mehr zunahm und Straßen und Brücken stärker schädigte, als es viele annahmen. Der heiße Ausnahmesommer legte die Schwachstellen in Bremens Infrastruktur zudem schonungslos offen.
Das fällt den Zuständigen in den Behörden nun auf die Füße. Ganz gleich, ob sie daran eine Mitschuld haben: Zu beneiden sind die Planer und Brückenbauer keinesfalls. Ihre Arbeitsplätze dafür aber ziemlich sicher. Von 760 Straßenbrücken in der Hansestadt sind erst rund 60 genauer überprüft worden. Wer denkt, dass ganz Bremen jetzt schon eine Baustelle ist, muss sich auf noch härtere Zeiten einstellen. Das Horrorszenario droht erst noch.