- Wie teuer wird ein Besuch im Horner Bad tatsächlich?
- Wie wird die Preiserhöhung begründet?
- Gibt es eine Möglichkeit, günstiger ins Horner Bad zu kommen?
- Wie bewertet die Politik die neue Preisgestaltung?
Mit Jahresbeginn ist ein Schwimmbad-Besuch in Bremen teurer geworden. Wie berichtet, haben die Bremer Bäder zum 1. Januar ihre Eintrittspreise aufgrund von gestiegenen Personal- und Energiekosten angehoben. Im Schnitt kostet ein Einzelticket damit jetzt laut einer Pressemitteilung der Bäder-Verwaltung rund 30 Cent mehr. Ein genauer Blick auf das Horner Bad zeigt jedoch: So pauschal lässt sich das nicht sagen.
Wie teuer wird ein Besuch im Horner Bad tatsächlich?
Während in den Hallenbädern in Vegesack, Huchting, Tenever und Sebaldsbrück die Tagestickets für Erwachsene ab 16 Jahren tatsächlich um 30 Cent teurer geworden sind, gibt es im Horner Bad eine Besonderheit. Wie bereits im Südbad gibt es auch dort fortan keine Tagestickets mehr, sondern eine zeitabhängige Preisstruktur. Der alte Tagesticket-Preis ist der neue Preis für 2,5 Stunden Schwimmen plus die zusätzlichen 30 Cent. In Zahlen: Ein Aufenthalt im Horner Bad kostet mindestens 5,30 Euro, für jede weitere Stunde zwei Euro mehr. Für zahlreiche Besucher dürfte ein Besuch im Horner Bad also über 30 Cent extra kosten.
Wie wird die Preiserhöhung begründet?
Neben gestiegenen Personal- und Energiekosten weist eine Sprecherin der Bremer Bäder auch auf den hohen Wasserverbrauch pro Schwimmgast hin. So würden durch Badekleidung und Benutzung der sanitären Einrichtungen jedes Mal rund 30 Liter Wasser verbraucht, die nachgefüllt beziehungsweise gereinigt werden müssten.
Gibt es eine Möglichkeit, günstiger ins Horner Bad zu kommen?
Neben ermäßigten Tickets für bestimmte Personengruppen gibt es die Möglichkeit, ein Früh- beziehungsweise Spät-Schwimmer-Ticket mit zehn Prozent Rabatt zu kaufen. Der Nachlass wird automatisch in den ersten und letzten eineinhalb Stunden eines Schwimmbad-Tages abgezogen – sowohl online als auch am Automaten. Auf der Bäder-Website ist dieser Hinweis derzeit noch nicht hinterlegt. Bislang war der Zehn-Prozent-Nachlass lediglich ganztägig Bäderkarten-Inhabern vorbehalten. In den Tagesrandlagen bekommen diese jetzt aber keinen doppelten Rabatt. Für alle gilt ab sofort: Bei einem regulären Preis von 5,30 Euro kann nun jeder früh morgens oder spät abends für 4,77 Euro in Horn schwimmen gehen. Damit liegt dieser Betrag unter dem vorigen Tagesticket-Preis.
Wie bewertet die Politik die neue Preisgestaltung?
Ein Kritiker der Bremer Bäder war in den vergangenen Jahren der sportpolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion Marco Lübke. Auch wenn er sich beim Blick auf die faktisch gestiegenen Personal- und Energiekosten mit Kritik an den neuen Preisen zurückhält: Den Automatismus stetig steigender Kosten für den Schwimmbad-Besuch findet Marco Lübke schwierig. „Man muss im Gegensatz mal gucken: Ist schwimmen noch attraktiv?“, sagt der Bürgerschaftsabgeordnete. In seinen Augen ist das Pendel derzeit in die falsche Richtung ausgeschlagen. Allerdings: „Am Ende des Tages muss es ja bezahlt werden.“ Um die Ticketpreise stabil zu halten oder gar zu senken, müsste also die öffentliche Hand mehr Geld beisteuern. Und das tut sie laut Bremer Bädern jetzt schon: Mit rund 30 Euro pro Schwimmbad-Besuch. Für Marco Lübke steht daher nach eigenen Angaben über allem die Frage: „Wo wollen wir eigentlich hin mit den Bremer Bädern?“ Neben mehr öffentlichen Mitteln liegt in seinen Augen derzeit die einzige weitere Stellschraube zur Kostensenkung in der Beantwortung dieser Frage.