Drei Bänke, Mülleimer und einige Poller, die die Fläche vor dem Verkehr in der Straße schützen sollen - noch wirkt der Platz gegenüber des provisorischen Drogenkonsumraums mehr trostlos als einladend. Wie berichtet, soll auf der Freifläche ein Akzeptanzort für die Drogenszene vom Hauptbahnhof entstehen. "Der Anfang ist gemacht, der akzeptierte Ort in der Friedrich-Rauers-Straße ist hergerichtet und kann genutzt werden", heißt es auf Anfrage aus der Innenbehörde dazu.
Die Angebote an dem Platz sollen in den kommenden Wochen von den jeweiligen Ressorts weiter ausgebaut werden. Angedacht sind etwa Spritzensammelbehälter, eine Urinalspindel sowie eine offene Containerlösung als Witterungsschutz, so die Innenbehörde. Eine Reinigung erfolge täglich. Streetworker, die schon jetzt im Bereich rund um den Hauptbahnhof unterwegs sind, sollen das Angebot in Absprache mit der Szene ausbauen und Konsumenten auf die Friedrich-Rauers-Straße aufmerksam machen.
Auf der Akzeptanzfläche selbst wird es nach Behördenangaben kein gesondertes Streetwork-Projekt geben. "Streetworkerinnen und Streetworker werden dort im Rahmen ihrer normalen Arbeit vereinzelt auch arbeiten, jedoch nicht verstärkt", sagt Lukas Fuhrmann, Sprecher des Gesundheitsressorts.
Die Behörden erhoffen sich von der neuen Fläche auch, dass Drogenkranke noch intensiver das Angebot des provisorischen Drogenkonsumraums wahrnehmen. Dieser bietet deutlich mehr Angebote als die Akzeptanzfläche: Dort bekommen Konsumenten etwa saubere Spritzen, eine warme Mahlzeit oder sie können auf die Toilette gehen. "Die räumliche Nähe der Angebote schafft den Anreiz, diese tatsächlich wahrzunehmen. Über die Nutzung des Drogenkonsumraums können Kontakte geknüpft und weitere Beratungsangebote angebahnt werden", so Fuhrmann.
Die Friedrich-Rauers-Straße befindet sich einige Hundert Meter vom Hauptbahnhof entfernt. Dort soll bis spätestens Mitte 2024 ein fester Drogenkonsumraum entstehen.