Die FDP-Fraktion warnt davor, dass die Geburtshilfe aufgrund des Hebammenmangels zum Erliegen komme. Laut Hebammenlandesverband werde in den Kliniken bereits am Limit gearbeitet. Um eine Eins-zu-eins-Betreuung leisten zu können, müsse der Stellenschlüssel verdoppelt werden. Aktuell seien aber sogar 16 Hebammen-Vollzeitstellen in den Kreißsälen nicht besetzt.
„Der Senat überhört seit Jahren die Sorgen und Nöte der Hebammen. Anstatt gezielte Anreize für Nachwuchs und auf Wiedereinstieg in den Beruf zu liefern, wird weiter abgewartet“, so der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Magnus Buhlert. „Daraus ergibt sich das traurige Desaster in der Geburtshilfe: Verlegungen in Krankenhäuser außerhalb Bremens kommen viel zu häufig vor.“ Es dürfe nicht sein, dass immer mehr Schwangere sich selbst überlassen würden. Buhlert verweist auf den Landkreis Leer, der Hebammen-Stipendien vergebe. Mit dem Bremer Verband solle gezielt daran gearbeitet werden, Hebammen in den Beruf zurückzuholen. Wie der WESER-KURIER berichtete, müssen wegen des Fachkräftemangels auch Risikoschwangere in andere Spezialzentren außerhalb Bremens verlegt werden. Die Sprecherin des Bündnisses natürliche Geburt, Elisabeth Holthaus-Hesse, bezeichnete die Lage als "Verschiebebahnhof".