Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Sonderpostwertzeichen mit grünem Thema Bremer gewinnt Briefmarken-Gestaltungswettbewerb

Eine Briefmarke aus Bremen – Florian Pfeffer, Landesvorsitzender der Grünen und Leiter des Designbüros one/one, hat einen bundesweiten Gestaltungswettbewerb gewonnen. Jetzt ist die Marke auf dem Markt.
22.02.2020, 20:01 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Bremer gewinnt Briefmarken-Gestaltungswettbewerb
Von Pascal Faltermann

Auf jeden Fall mit viel Grün, mit Sonnenblumen und vielleicht mit ein paar Fahrrädern und Tieren drauf – ungefähr so klischeehaft könnte man sich eine Briefmarke vorstellen, die ein Grünen-Politiker gestaltet hat. In der Realität sieht das Postwertzeichen dann aber doch anders aus. Florian Pfeffer, Landesvorsitzender der Bremer Grünen und Leiter des Designbüros one/one, hat einen Gestaltungswettbewerb des Bundesministeriums der Finanzen für ein Sonderpostwertzeichen gewonnen. Die Farben seiner Marke: rot, weiß, schwarz. Symbole: Pfeile und ein ausgestreckter Zeigefinger. Das vom Ministerium vorgegebene Thema ist hingegen ein grünes: nachhaltige Entwicklung. „Es ist nicht einfach, diesen Wettbewerb zu gewinnen. Umso mehr haben wir uns gefreut“, sagt Pfeffer.

Getreu den Anweisungen „bitte freimachen, falls Marke zur Hand“ oder „bitte ausreichend frankieren“ können Bremer und Bremerinnen seit Anfang des Monats ihre Postkarten, Briefe oder Pakete nun mit einer Marke aus ihrer Stadt versehen. Das Postwertzeichen hat einen Wert von 80 Cent.

Nur ausgewählte Designer werden zum Wettbewerb eingeladen

Doch bis es soweit war, dauerte es etwas. Zu dem vom Bundesministerium der Finanzen ausgelobten Wettbewerb werden ausgewählte Designer aus einem Pool von Agenturen aus Deutschland eingeladen. Der Kunstbeirat des Finanzministeriums wählt dann aus den eingegangenen Entwürfen den besten Vorschlag aus und empfiehlt eine Marke zur Umsetzung.

Als feststand, dass sich die Juroren für das Bremer Exemplar entschieden hatten, wurde es mit der Arbeit aber nicht weniger. Der erste Entwurf musste für die Produktion fertiggemacht und unter anderem mit einem Ersttagsstempel versehen werden. „Die Probedrucke, die wir zur Kontrolle bekommen haben, mussten natürlich wieder zurückgeschickt werden“, sagt Pfeffer. Als zu wertvoll würden solche nicht fertigen Briefmarken, die nicht dem späteren Verkaufsexemplar entsprechen, auf dem Philatelie-Markt gehandelt werden.

Lesen Sie auch

Das Bremer Designbüro, das von Florian Pfeffer und seiner Frau Friederike geleitet wird, gehört seit 1998 zu den Gestaltungsbüros, die regelmäßig zu diesen Wettbewerben eingeladen werden. „Wir haben aber lange keine Briefmarke mehr gewonnen“, sagt Pfeffer. Das Thema habe zu ihm aber auch gepasst wie die „Faust aufs Auge“, sagt der Grünen-Politiker scherzhaft. Das Ehepaar Pfeffer kann mehr als 20 Jahre Erfahrung im Design-Bereich vorweisen. Es leitet Projekte für globale Marken, kulturelle Institutionen, kleine Start-ups und öffentliche Auftraggeber. Florian Pfeffer ist im November 2019 zum Landesvorstandssprecher der Bremer Grünen gewählt worden.

17 Ziele für nachhaltige Entwicklung verdeutlicht

Die von dem Bremer Grafikdesigner gestaltete Briefmarke weist auf die Bedeutung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung hin, die in der Agenda 2030 der Vereinten Nationen festgeschrieben sind und in der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung umgesetzt werden sollen. „Die Marke ist ein Appell an die Politik, Wirtschaft, Institutionen, aber ausdrücklich auch an jeden Einzelnen, gemeinsam die große Aufgabe von nachhaltiger Entwicklung anzupacken“, sagt Pfeffer. Die handgemachte Anmutung der Marke erinnere an Protestschilder, solle aber auch verdeutlichen, dass jeder konkret und im Alltag etwas tun könne. „Eine nachhaltige Zukunft hat viele positive Seiten und stellt das Bild einer lebenswerten und gerechten Zukunft in den Mittelpunkt. Wir müssen allerdings jetzt loslegen, denn die Zeit rennt.“

Weil das Thema Nachhaltigkeit im Zentrum der politischen Debatte steht, soll das Sonderpostwertzeichen zum Mitmachen auffordern, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesfinanzministeriums. Das war eine der Voraussetzungen für den Wettbewerb. Die Bundesregierung arbeitet derzeit an einer Fortschreibung der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Dazu hat sie eine Reihe von Konferenzen veranstaltet, um Ideen und Anregungen aus der Bevölkerung zu sammeln.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)