Die evangelische Kirche in Bremen will mit dem umstrittenen Pastor Olaf Latzel reden. Der Geistliche hatte in einer Predigt andere Religionen beleidigt und für einen Sturm der Entrüstung gesorgt. Das Gespräch mit Latzel und der St.-Martini-Gemeinde werde zeitnah erfolgen, sagte Kirchensprecherin Sabine Hatscher am Dienstag. Dabei solle ein Weg gefunden werden, den Konflikt zu lösen.
Latzel hatte unter anderem das islamische Zuckerfest als "Blödsinn", die Reliquien der katholischen Kirche als "Dreck" und Buddha als "fetten, alten Herrn" bezeichnet. Die Landeskirche distanzierte sich deutlich von der Predigt. Sie kann aber nichts gegen Latzel oder seine Wortwahl unternehmen, weil die 61 Gemeinden in Bremen Glaubensfreiheit genießen. Am Mittwoch wollen mehrere Pastoren vor dem Dom gegen Latzels Aussagen protestieren.
Die St. Martini-Gemeinde stellte sich hinter Latzel und veröffentlichte auf ihrer Facebook-Seite eine Stellungnahme. Darin heißt es: "Wir wenden uns als Gemeinde und Pastor gegen jede Form der Verfolgung, der Verunglimpfung oder Einschränkung des Glaubens gleich welcher Religion." Latzel selbst hatte in einem Interview mit Radio Bremen von einer harten Predigt gesprochen. Diese sei aber verkürzt dargestellt worden und aus dem Zusammenhang gerissen.