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Lieferung nach Bremen Anfang Mai Chinesischer Hersteller nimmt 250.000 unbrauchbare Schutzmasken zurück

Ein Teil der Corona-Schutzausrüstung, die Anfang Mai mit einer Boeing 777 aus China kam, ist unbrauchbar. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde ist Bremen trotzdem kein Schaden entstanden.
22.06.2020, 05:51 Uhr
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Chinesischer Hersteller nimmt 250.000 unbrauchbare Schutzmasken zurück
Von Christian Weth

Immer wieder ist es während der Corona-Pandemie vorgekommen, dass Bundesländer und Kommunen palettenweise Schutzmasken und Einwegkittel im Ausland geordert haben, und es dann Probleme mit der Lieferung gab. Mal verschwanden die Hilfsgüter auf dem Weg nach Deutschland, mal stellten sie sich als unbrauchbar heraus. Auch Bremen hat in China bestellt und bei einem Transport fehlerhafte Schutzausrüstung bekommen. Nur anders als in anderen Fällen entstand dadurch kein Schaden.

Anfang Mai war auf dem Airport ein Flugzeugtyp gelandet, der dort nur selten landet: eine Boeing 777. An Bord der Maschine, die als größtes zweistrahliges Verkehrsflugzeug der Welt gilt, waren 4000 Kartons für Bremen. Sie enthielten 750.000 Gesichtsmasken und 250.000 Einweganzüge für Ärzte und Pflegekräfte. Der Transport der Schutzkleidung war über Wochen vorbereitet worden. Die Gesundheitsbehörde hatte dabei mit Firmen aus Deutschland und China zusammengearbeitet. Und mit Peter Nowack. Der frühere Blumenthaler Ortsamtsleiter hatte bei der Organisation geholfen.

Wenige Tage nach der Landung stellte sich heraus, dass ein Teil der Masken nicht so schützt wie er schützen sollte. Nach Angaben von Lukas Fuhrmann, Sprecher der Gesundheitssenatorin, Claudia Bernhard (Linke), ging es um 250.000 FFP-Masken. Das Kürzel steht für die Schutzstufe. Für die unbrauchbaren Masken hatte das Land 700.000 Euro bezahlt, insgesamt waren für die Schutzkleidung und den Transport 6,5 Millionen Euro ausgegeben worden. Dass ein Teil der Fracht unbrauchbar ist, war in Deutschland niemandem aufgefallen. Aber in China. Der Hersteller meldete sich in Bremen.

Fuhrmann sagt, dass die Firma die Produktionscharge, von der ein Teil nach Bremen gegangen ist, noch mal geprüft hatte. Sie teilte der Behörde mit, dass die Masken bei Tests durchgefallen seien. Und dass sie die Lieferung zurücknimmt und die Kaufsumme erstattet, wenn Bremen keine Ersatzlieferung will. Das Ressort wollte keine. Laut Fuhrmann war es bei der Bestellung vor allem um die Einweganzüge gegangen. Die Masken sollten nur die Lagerbestände auffüllen. Ihm zufolge hat die fehlerhafte Produktion nicht dafür gesorgt, dass der Mundschutz für Pflegekräfte und Ärzte zur Mangelware wurde.

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Nach den Worten des Behördensprechers sind die 700 000 Euro wieder zurückgezahlt – und keine weiteren Bestellungen von Schutzkleidung durch das Land geplant. Kliniken und Senioreneinrichtungen, sagt Fuhrmann, können mittlerweile wieder selbst für Nachschub sorgen.

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