Die Werkstatt Bremen bekommt voraussichtlich zum 1. Oktober eine neue Leitung. Nach Informationen des WESER-KURIER hat sich der Betriebsausschuss, das höchste Beschlussgremium des Beschäftigungsträgers für Menschen mit Behinderungen, für den bisherigen Leiter der KJF-Werkstätten in Bayern, Hans Horn, als künftigen Geschäftsführer entschieden. Der 53-Jährige hat fast zwei Jahrzehnte Erfahrung in leitenden Positionen bei Behindertenwerkstätten. Die KJF gehört zum Caritas-Verband und verfügt über acht Standorte. Seit zehn Jahren ist Horn zudem Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten in Bayern.
Über seine Motive für den beruflichen Neustart in Bremen mochte sich der Elektroingenieur noch nicht äußern. Er verwies auf letzte offene Formalien. „Es gibt bisher keinen unterschriebenen Vertrag“, sagte Horn.
Positive Veränderungen durch Interimsgeschäftsführer
Die Werkstatt Bremen mit dem Martinshof als Kern steht vor großen Herausforderungen – wie viele ähnliche Beschäftigungsträger auch. Die bisherigen Strukturen müssen auf den Prüfstand, vor allem weil das Bundesteilhabegesetz vorsieht, den allgemeinen Arbeitsmarkt stärker für Menschen mit Behinderungen zu öffnen. Hinzu kommt die wirtschaftliche Schieflage, in der sich die Bremer Einrichtung befindet. Die Geschäftsjahre 2018 und 2019 wurden mit einem deutlichen Minus abgeschlossen. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund sah sich der Betriebsausschuss im Herbst vergangenen Jahres veranlasst, den damaligen Chef sowie den Prokuristen abzuberufen. Seit Januar lenkt ein Interimsgeschäftsführer die Geschicke der Werkstatt Bremen, er hat bereits erste positive Veränderungen eingeleitet. „Das funktioniert gut“, sagt Bernd Schneider, Sprecher der Sozialbehörde. Gleichwohl bedauere man, dass Hans Horn erst im Herbst zur Verfügung steht.