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Neue Corona-Variante Erste Omikron-Verdachtsfälle an Bremer Schulen

Die Corona-Variante Omikron breitet sich in Deutschland aus. Nun gibt es erste Verdachtsfälle auch an Bremer Schulen, wie die Gesundheitsbehörde bestätigt. Ein Überblick zu Themen rund um Corona an Schulen.
15.12.2021, 18:26 Uhr
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Erste Omikron-Verdachtsfälle an Bremer Schulen
Von Nina Willborn

Die Omikron-Variante breitet sich in Deutschland aus, rund 100 Fälle sind laut der europäischen Gesundheitsbehörde derzeit in Deutschland bekannt. Auch Bremen hat sie erreicht: Am Freitag bestätigte sich der Verdacht bei einer Frau. Ebenso gibt es erste Infektionen in verschiedenen niedersächsischen Städten und Landkreisen. Am Mittwoch wurde bekannt, dass zu den ersten Bremerinnen und Bremern, die sich mit der neuen Variante infiziert haben, möglicherweise auch Kinder zählen. Insgesamt gibt es an vier Schulen jeweils einen Verdachtsfall, einen davon an einer Grundschule. Das bestätigt die Gesundheitsbehörde.

Wie viele Omikron-Verdachtsfälle es derzeit in Bremen gibt

Insgesamt besteht laut Lukas Fuhrmann, Sprecher des Gesundheitsressorts derzeit bei zwölf Personen der Verdacht einer Infektion mit der Omikron-Variante. Sie müssen sich auf Anordnung des Gesundheitsamts in eine 14-tägige Quarantäne begeben, eine Verkürzung durch Tests nach fünf Tagen ist nicht möglich.

Wie Verdachtsfälle entdeckt werden

In den Fällen der Schulkinder waren laut Sprecher Fuhrmann zunächst die Schnelltests positiv, die dann durch PCR-Tests abgesichert wurden. Diese PCR-Tests waren Teil einer Reihe von sogenannten "Target-Testungen" (dt. Ziel-Testungen) – im Grunde genommen eine Art Schnelltest für Corona-Varianten. Dort waren bestimmte Marker aufgefallen, die auf die Omikron-Variante hinweisen. "Das ist aber noch keine sichere Feststellung", sagte Fuhrmann, "die Proben müssen deshalb in der Vollsequenzierung untersucht werden." Vollgenom-Sequenzierungen werden in Bremen bei zwischen fünf und zehn Prozent der positiven PCR-Tests gemacht. In anderen europäischen Ländern sind die Quoten höher. Weil die Auswertung in speziellen Laboren erfolgt, dauert es einige Tage, bis die Ergebnisse vorliegen.

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Warum es im Moment Lücken bei den Zahlen für Schulen gibt

Die nach Schultypen aufgeschlüsselten Zahlen, die auf der Homepage der Bildungsbehörde zu finden sind, wiesen Ende vergangener Woche 228 infizierte Schülerinnen und Schüler sowie zwölf Lehrkräfte aus. Das Gesundheitsamt, das die Zahlen liefert, weist allerdings darauf hin, dass angesichts des hohen Aufkommens von Fällen "von einer Untererfassung" auszugehen sei. Im Moment sei das Gesundheitsamt nicht mehr in der Lage, die Zahlen täglich gesondert nach Schultypen aufzuschlüsseln, sagt Fuhrmann. "Natürlich werden aber alle positiven Fälle sowie ihre Kontaktpersonen im nahen Umfeld weiterhin sofort informiert." Laut den Zahlen, die die Schulen direkt an die Bildungsbehörde melden, waren am Mittwoch insgesamt rund 350 Kinder und 24 Lehrerinnen und Lehrer in Quarantäne beziehungsweise in häuslicher Isolation.

Weshalb Bremen bei der Präsenzpflicht bleibt

"Selbstverständlich beobachten wir, ob sich die Situation verändert", sagt Maike Wiedwald, Sprecherin von Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD). Bislang sehe das Ressort aber keine Notwendigkeit, wie im vergangenen Jahr kurz vor Weihnachten die Präsenzpflicht aufzuheben. "Die Regeln, die es gibt, haben Bestand", sagt Wiedwald. "Unser Ziel ist es weiterhin, so viel Schulalltag wie möglich zu bieten." Dazu gehört aus ihrer Sicht auch der Digitalunterricht, in den Klassen wechseln, wenn vier oder mehr Kinder mit Corona infiziert sind. "Das ist aus unserer Sicht ein gutes Instrument, um schnell zu reagieren und Infektionsketten zu begrenzen", sagt sie, "weil so auch infizierte Kinder, die keine oder wenig Symptome haben, die Chance haben, den Kontakt zur Klasse zu halten."

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Auch der Zentralelternbeirat (ZEB) spricht sich nach wie vor für so viel Präsenzunterricht wie möglich aus. "Die Aufhebung, die Niedersachsen beschlossen hat, können wir nicht nachvollziehen. Das verursacht nur wieder Chaos", sagt Vorstandsmitglied Martin Stoevesandt. "Aus unserer Sicht hat Bremen zu 100 Prozent die richtige Entscheidung getroffen." Was dem ZEB vor allem von Grundschuleltern zurückgemeldet werde, seien starke Zweifel an der Maskenpflicht im Unterricht für die Kleinen. "Je kleiner die Kinder, desto größer der Protest", sagt Stoevesandt. Insofern sei es gut, dass bereits angekündigt worden sei, dass diese Maßnahme zu den ersten gehöre, die bei einer Verbesserung der Lage wieder zurückgenommen werden soll.

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