Die Karussells auf dem Freimarkt drehen am Wochenende ihre letzten Runden. Die Bremer Schausteller bleiben nach der Corona-Zwangspause trotzdem im Arbeitsmodus - nach dem Freimarkt ist vor dem Weihnachtsmarkt. Den soll es in der Innenstadt nach den Plänen des Wirtschaftsressorts vom 22. November bis 23. Dezember geben, auch der Schlachtezauber kehrt zurück. Und laut Rudolf Robrahn, Vorsitzender des Verbands der Bremer Schausteller, könnte es ein Weihnachtsmarkt "fast wie früher" werden, vor der Pandemie.
Wirtschafts- und Gesundheitsressort hätten vier Varianten geprüft, abgestimmt und auch mit den Schaustellern diskutiert, sagt Robrahn. Am Donnerstagabend sollen die finalen Gespräche folgen. "Die, auf die es nun wohl hinausläuft, sieht nur geringfügige Umstellungen und etwas mehr Abstand zwischen den Buden vor. Mit dieser Variante könnten wir sehr gut leben." Immer vorausgesetzt, das Infektionsgeschehen erhöht sich in den Adventswochen nicht wesentlich. "Wenn Bremen in die Warnstufe 2 gehen würde, würde das andere Maßnahmen erfordern", sagt der Schausteller, "das hätte dann auch Folgen für den Weihnachtsmarkt."
Weihnachtsmarkt in Bremen wohl mit 3G-Regel
Zugangsbeschränkungen wie beim Freimarkt sind für den Weihnachtsmarkt Robrahn zufolge nicht geplant – sie wären technisch auch kaum umsetzbar. Bei der Veranstaltung soll die 3G-Regel gelten, das Ordnungsamt jeden Tag die Einhaltung stichprobenartig kontrollieren.
"Für die begehbaren, geschlossenen Buden gilt, dass sie regelmäßig lüften müssen", sagt Robrahn. "Was den Verkauf von Glühwein angeht, haben wir empfohlen, die Zahl der Stände nicht zu reduzieren, weil das aus unserer Sicht dann zu Ballungen führen würde." Allerdings sollen die Stände so platziert werden, dass auch Ruhezonen entstehen. Bei zu großem Andrang zwischen Roland und Rathaus sei auch der Einsatz von Sicherheitspersonal denkbar, das die Menschenströme lenke. "Das haben wir 2018 und 2019 auch gemacht", sagt er.
Robrahn lobt die Planungen der Marktverwaltung. "Die haben sich viele Gedanken gemacht, wie ein stimmiges Gesamtbild entstehen kann", sagt er. Fraglich ist für ihn, inwieweit der Weihnachtsmarkt-Tourismus schon wieder ein Faktor wird.
Auch in Bremerhaven öffnen in der Innenstadt ab dem 22. November Mandel- und Glühweinbuden und Riesenrad. Auflagen gibt es für Alkohol-Stände mit Innenplätzen: Die meisten werden Gäste nach der 2G-Regel einlassen. Das Rahmenprogramm an den Wochenenden entfällt pandemiebedingt, dafür geht der Weihnachtsmarkt erstmals bis ins neue Jahr: Schluss ist am 2. Januar.