Noch ist der Impfstoff gegen das Coronavirus Covid-19 in Bremen nicht verfügbar, aber zur Impfstrategie im Zwei-Städte-Staat werden immer mehr Details bekannt. Bereits im Dezember solle die Logistik für Massenimpfungen bereitstehen, heißt es seitens der Gesundheitsbehörde. Während in Bremen ab Montag das Impfzentrum in der Messehalle 7 auf der Bürgerweide eingerichtet wird, will Bremerhaven seine Stadthalle dafür nutzen.
Wegen der zentralen Lage und guten Verkehrsanbindung „ging kein Weg an der Stadthalle vorbei“, betonte Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD). Man nehme bewusst in Kauf, dass bestimmte Veranstaltungen dort bis voraussichtlich Ende April nicht stattfinden können. Das betrifft vor allem die Spiele des Basketball-Zweitligisten Eisbären und die Arbeit politischer Gremien.
In Bremerhaven sollen über vier parallele Impflinien bis zu 300 Impfungen täglich verabreicht werden. In Bremen wird man auf ein Mehrfaches kommen, genauere Kalkulationen werden am Dienstag vorgestellt. Dabei wird man die volle Kapazität anfangs gar nicht ausschöpfen können, da zunächst das Personal in Kliniken und Pflegeheimen sowie die dort untergebrachten Risikogruppen geimpft werden. „Das werden die Betriebsärzte oder mobile Teams machen“, sagt Behördensprecher Lukas Fuhrmann.
Suche nach Personal
Gesundheitssenatorin Claudie Bernhard (Linke) stimmt die Bevölkerung auf einen langen Prozess ein. „Die Hoffnungen, die an die Corona-Impfungen geknüpft werden, sind hoch. Gleichzeitig dürfen wir aber die Erwartungshaltung nicht zu hochschrauben: Der gesamte Prozess des Impfens wird uns viele Monate begleiten, die Pandemie ist mitnichten vorbei.“
Ein akutes Problem bei der Einrichtung der Impfzentren ist die Rekrutierung von medizinischem Personal – das ist nämlich schon überall knapp. „Wir brauchen genügend Ärzte vor Ort, die bei Unverträglichkeiten sofort eingreifen können“, erklärt Fuhrmann. Deshalb stehe man in Kontakt mit diversen Hilfsorganisationen, der Kassenärztlichen Vereinigung und der Bundeswehr.