Vorerst wird es kein Nachfolgeschiff für die vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (Awi) betriebene „Polarstern“ geben. Wie das Bundesforschungsministerium am Freitag mitteilte, wurde die seit 2016 europaweit laufende Ausschreibung für den Neubau der geplanten „Polarstern II“ nun aus rechtlichen Gründen aufgehoben.
Ausschlaggebend für den Stopp sind laut Ministerium die Ergebnisse des bisherigen Vergabeverfahrens. Diese würden „den gegenwärtigen Anforderungen an eine langfristige, leistungsfähige und wirtschaftliche Investition in notwendige Infrastruktur nicht genügen“, heißt es in einer Stellungnahme.
Der Abbruch des Vergabeverfahrens sei „eine neue Herausforderung“, teilte das Awi mit. Die 38 Jahre alte „Polarstern“, die derzeit für die weltweit beachtete Mosaic-Expedition in der Arktis unterwegs ist, ist nach Angaben von Awi-Direktorin Antje Boetius „ein mächtiges Instrument für die Polar- und Meeresforschung“. Daher werde das Institut jetzt alles dafür geben, dass ein neues Verfahren aufgesetzt werde und die Forschungseinrichtung so schnell wie möglich einen Nachfolgebau für die „Polarstern“ bekomme.
„Langfristig können wir ohne einen modernen Forschungseisbrecher unseren Auftrag, den wir von der Gesellschaft erhalten haben, nicht zu 100 Prozent erfüllen“, so Boetius weiter. Ziel sei ein leistungsstarker Eisbrecher, der unter den neuen Eisbedingungen einsetzbar ist.