Nun wird greifbar, wie die Wohnbebauung zwischen den Straßen Am Kaffee-Quartier und Johann-Jacobs-Straße einmal aussehen könnte: Seit Anfang September stehen die drei Sieger des Architekturwettbewerbs für das Areal fest.
Ende März hatte, wie berichtet, die Detlef Hegemann Immobilien Management GmbH den Zuschlag für das rund 12.000 Quadratmeter große Grundstück Am Kaffee-Quartier in der vorderen Überseestadt erhalten. Sie will dort Reihenhäuser als Alternative zum klassischen Geschosswohnungsbau errichten, wie er bislang in der Überseestadt realisiert worden ist.

Ein Vorschlag für die Wohnbebauung vom Architektenbüro KSW in Hannover.
Den Verkauf des Areals hatte die Stadt an die Bedingung geknüpft, einen Architekturwettbewerb durchzuführen. Entwickelt werden sollte ein urbanes, lebendiges Wohnquartier aus acht Reihenhauszeilen. Teil der Aufgabenstellung war es, bei der Fassadengestaltung die Typologie des Bremer Hauses als der prägenden Stadtvilla in Bremen zeitgemäß zu interpretieren und ein breit gefächertes Wohnungsangebot für Familien und Menschen verschiedener Generationen zu schaffen.
Der Jury gehörten unter anderem Senatsbaudirektorin Iris Reuther und Architektenkammer-Präsident Oliver Platz an. Zehn Wochen hat das Verfahren gedauert, zwölf Architekturbüros – sechs aus Bremen, zwei aus Hannover und vier aus Hamburg – waren zur Teilnahme eingeladen worden. Am 4. September stand schließlich fest: Es gibt drei erste Preise, und Büros aus allen drei Städten sind unter den Gewinnern. Ausgezeichnet wurden die Arbeiten der Büros LRW Architekten aus Hamburg, KSW Architekten und Stadtplaner aus Hannover sowie Hilmes Lamprecht Architekten BDA. Darüber hinaus ist auch ein Entwurf für die Freiraumplanung prämiert worden.

Dies ist der Entwurf von Hilmes Lamprecht aus Bremen.
Das Baugebiet befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum ehemaligen Eduscho-Gebäude, von dort aus sind es nur rund zwei Kilometer bis zum Bremer Marktplatz. Mit der Auszeichnung der Entwürfe von gleich drei Architekturbüros soll bewusst für Abwechslung gesorgt werden. Das Ziel sei die Entwicklung eines durchmischten und identitätsstiftenden Wohnquartiers auf insgesamt drei Baufeldern, teilt das Unternehmen Hegemann mit.
„Ich freue mich, dass wir im Rahmen des Wettbewerbs gemeinsam mit der Hegemann-Gruppe die Idee für ein beispielhaftes neues Wohnquartier in bester Bremer Bautradition entwickeln können, das in der Überseestadt ein neues Kapitel aufschlägt“, sagt dazu Senatsbaudirektorin Iris Reuther.
Nach derzeitigem Planungsstand sollen auf dem Grundstück knapp 130 Wohneinheiten zwischen 60 und 200 Quadratmetern realisiert werden. Ein zentrales Augenmerk wurde bei dem Wettbewerb auch auf die Freiraumplanung gelegt: Ein Preis für das beste Freiraumkonzept ging an die MSB-Landschaftsarchitekten aus Hamburg. Sie schlagen großzügige und begrünte Quartier-Innenbereiche vor, die Platz zum Leben in der Gemeinschaft bieten. Gleichzeitig ermöglichen private Gartenzonen das Wohnen mit einem kleinen Garten mitten in der Stadt.
Weitere Informationen
Alle eingereichten Entwürfe werden vom 30. September bis zum 7. November im Siemens-Hochhaus ausgestellt. Die offizielle Eröffnung der Ausstellung ist am Montag, 30. September, um 11 Uhr im Foyer des Bauressorts, Contrescarpe 72.