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Serie "Behörde, Behörde": Teil 1 „Der gute Geist im Hintergrund“

Etwa 350 Tassen Kaffee trinken die Bremer Abgeordneten während der Plenarsitzungen. Der Hit bei den Brötchen sind die mit Hackepeter. Verantwortlich für die Verpflegung ist das Team um Susanne Melchers.
30.12.2019, 06:10 Uhr
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„Der gute Geist im Hintergrund“
Von Nina Willborn

Frau Melchers, ohne Sie würde die Bürgerschaft auf dem Trockenen sitzen?

Susanne Melchers : Das kann man so sagen. In erster Linie sind wir ein Haus für die Abgeordneten, die wir zu jeglicher Sitzung bewirten. Dafür bin ich zusammen mit meinem Team zuständig. Es kommen auch Drittveranstalter ins Haus, diese Termine sind dann meistens etwas aufwendiger. Ich kümmere mich um den gesamten Ablauf vom Angebot bis zur Rechnungsstellung. Im Moment arbeiten wir wegen des Umbaus aber nur eingeschränkt.

Was bedeutet das?

Wir haben derzeit keine Küche, deshalb können wir nicht viel selbst machen und müssen fertiges Essen einkaufen. Die Kantine bei den Bürgerschaftssitzungen ist in der Oberen Rathaushalle. Da schleppen wir unsere ganzen Sachen rüber und machen den Verkauf, der sonst im Festsaal war. Morgens bieten wir Brötchen an, mittags Salate und Suppen, nachmittags Kuchen und was man sonst noch so gerne zwischendurch möchte. Aber mir fehlt das Haupthaus sehr. Ich vermisse auch die Helligkeit des Festsaals.

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Was essen Abgeordnete denn besonders gerne?

Hackepeterbrötchen. Eigentlich denkt man ja, dass die nicht mehr so angesagt sind, aber während der Bürgerschaftssitzungen wollen sie sie alle. Inzwischen auch die neuen Abgeordneten. Die Neuen bringen auch neue Anregungen mit, die wir ausprobieren. Entscheidend ist, ob sich das dann durchsetzt. Aber irgendwann kennt man sich. Das Schöne ist ja, dass wir durch unsere Arbeit irgendwann ein vertrautes Verhältnis zu den Abgeordneten haben.

Inwiefern?

Wir sind für die normalen menschlichen Bedürfnisse da und so etwas wie der gute Geist, der im Hintergrund umherschwirrt. Wir fangen auch viel auf und bekommen eine Menge Gefühlsregungen mit, vor allem bei den stundenlangen Plenarsitzungen. Das hat auch viel Familiäres. Das wissen die Präsidenten wirklich sehr zu schätzen. Soweit ich weiß, sind wir der einzige Landtag, der noch eine eigene Bewirtung hat.

Was war Ihre größte Veranstaltung?

Der Besuch des früheren sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow 2006 war ein großes Ding. Und wir haben bisher alljährlich das Schafferinnenmahl im Haus gehabt. Wenn Bundespräsidenten wie zuletzt Frank-Walter Steinmeier oder vor ihm Joachim Gauck zum Antrittsbesuch kommen, ist auch das auch immer aufwendig und aufregend.

Die Fragen stellte Nina Willborn.

Zur Person

Zur Person

Susanne Melchers (50) leitet das Veranstaltungsmanagement und ist Chefin von vier festangestellten Mitarbeiterinnen. Die Bremerin arbeitet seit 2014 in der Bürgerschaft, sie ist ausgebildete Hotelfachfrau.

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