Seepferdchen im Werdersee: Kinder können in diesem Sommer in den acht Bremer Badeseen Schwimmen lernen. Zu diesem Angebot hat sich der Bremer Landesverband der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DRLG) entschieden. "Das Sportamt hat unseren Plänen zugestimmt", sagt DLRG-Präsident Martin Reincke. "Jetzt können wir mit der Personalplanung anfangen."
Hintergrund der Pläne sind die begrenzten Wasserzeiten in den Schwimmbädern – wegen der Pandemie fehlt vielen Bremer Grundschulkindern im Moment die Möglichkeit, sicher schwimmen zu lernen. "Für unsere Großeltern war es noch ganz normal, in Seen schwimmen zu lernen", sagt Reincke. Bei der DLRG hat sich in den vergangenen Tagen eine Arbeitsgruppe mit dem Thema befasst, dabei ging es unter anderem um das im Vergleich zu den Bädern höhere Gefahrenpotenzial etwa durch steile Abbruchkanten in den Baggerseen. Auch der Wettereinfluss sei ein Thema gewesen, sagt Reincke – so lange die Wassertemperatur unter 18 Grad liege, sei eine Ausbildung nicht möglich. Geplant ist nun, im Juli zu starten.
"Unser Konzept sieht eine Dreiteilung vor", sagt Reincke. "Wir starten mit der Wassergewöhnung in den Nichtschwimmerbereichen der Badeseen." Dann folgen die ersten Schwimmübungen und am Ende der Kurse die Prüfungen entweder für das Seepferdchen oder das deutsche Schwimmabzeichen in Bronze. "Wir wollen möglichst viele sichere Schwimmer produzieren", sagt Reincke. Die DLRG geht derzeit davon aus, dass pro Tag insgesamt 80 bis 100 Kinder an den Kursen teilnehmen können, die im Idealfall durchgehend über mehrere Tage laufen sollen. "Damit könnten wir richtig etwas schaffen", sagt Reincke.
Wie viele ehrenamtliche Ausbilder zur Verfügung stehen und wie die Logistik genau aussehen wird, soll nun festgezurrt werden. "Das Konzept steht, jetzt arbeiten wir am Kleingedruckten", sagt der DLRG-Präsident.