Blumenthal. Im Fall des zu Tode geprügelten syrischen Flüchtlings Odai K. ist es zu einer weiteren Festnahme gekommen. Wie Staatsanwalt Frank Passade am Donnerstag bestätigte, sind am Mittwoch zwei Schüler einer Nordbremer Oberschule von Beamten aus dem Unterricht geholt worden. Nach der Vernehmung wurde gegen einen der beiden Jugendlichen Haftbefehl erlassen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er zu der Gruppe gehörte, die Odai K. in der Silvesternacht in Lüssum so schwer attackiert hatte, dass er Tage später seinen Verletzungen im Krankenhaus erlag.
Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 15-Jährigen. Er soll ein Neffe der beiden Männer sein, die in der Nacht zu Dienstag von der Polizei in der Lüssumer Heide festgenommen wurden. Auch gegen sie wird wegen Totschlags ermittelt. Die beiden Kurden mit türkischem Pass sind 24 beziehungsweise 35 Jahre alt und sitzen seither in Untersuchungshaft. Nach Angaben von Staatsanwalt Passade sollen bis zu acht Personen der Schlägergruppe angehört haben, die Odai K. lebensgefährlich verletzten. Der zweite Schüler, den die Beamten am Mittwoch vernommen haben, konnte nach der Befragung die Wache wieder verlassen. Laut Passade hatte sich der Verdacht nicht bestätigt, dass auch er zu den Schlägern gehörte. Nach bisherigem Ermittlungsstand war Odai K. am Neujahrsmorgen in der Nähe der elterlichen Wohnung an der Lüssumer Heide mit mehreren Männern in Streit geraten. Der 15-jährige Junge flüchtete sich in eine Gaststätte. Dort wurde er von der Gruppe „körperlich schwer misshandelt“, heißt es im Polizeibericht.
Odai K. ist am Dienstag beigesetzt worden. 150 Menschen nahmen an dem Begräbnis teil.
