Das Beschwerdeportal gegen politisch vermeintlich nicht neutrale Lehrer, so wie es die AfD in Bremen starten möchte, hat schon in Hamburg nicht funktioniert. Und es wird auch in Bremen nicht klappen, weil sich eine große Mehrheit gegen diese Form der Online-Denunziation wehrt.
Lehrer müssen sich häufig mit dem Vorwurf auseinandersetzen, politisch tendenziell eher linker als der Rest der Gesellschaft eingestellt zu sein. Das mag vielleicht stimmen, ist aber unerheblich. Zum Problem wird es nämlich erst, wenn es Pädagogen an Professionalität missen lassen und die private Überzeugung zum beruflichen Maßstab machen. Um dem vorzubeugen, gibt es Curricula, an die sich Pädagogen zu halten haben. Zweitens sind die Leistungen der Schüler ‒ soweit es schriftliche Arbeiten betrifft ‒ auch objektiv nachprüfbar.
Daher ist das Onlineportal, das die AfD lancieren möchte, nicht notwendig. Ansprechpartner ist in möglichen Problemfällen stets die Schulaufsicht. Für die Behauptung, dass diese in Bremen ihrer Aufgabe systematisch nicht nachkomme, weil sie parteipolitisch dominiert sei, kann die AfD keine Beweise vorlegen.