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Innenstadtentwicklung So soll der Bremer Domshof künftig aussehen

Die Entscheidung ist gefallen: Der grobe Rahmen für die Entwicklung und Gestaltung des Domshofs ist skizziert. Unter anderem soll eine Ecke des Platzes angehoben werden.
14.11.2023, 18:00 Uhr
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So soll der Bremer Domshof künftig aussehen
Von Jürgen Hinrichs

Punkt, Aus und Ende: Nach jahrelangen Überlegungen, gekrönt von einem Wettbewerb, an dem sieben Planungsbüros teilgenommen haben, steht nun zumindest grob fest, wie der Bremer Domshof künftig gestaltet wird. Nach Informationen des WESER-KURIER hat sich am Montagabend ein Gremium aus Behördenvertretern auf ein Team geeinigt, dessen Entwurf unter anderem vorsieht, die nordöstliche Ecke des Platzes um etwa dreieinhalb Meter in die Höhe zu ziehen.

Es soll, so wörtlich, „eine Neigung entstehen, die sich tribünenhaft in Richtung Rathaus und Dom orientiert“. Vor diesem Aufbau, der auch als Eingangsbereich für ein Fahrradparkhaus dient, das im Bunker unter dem Domshof entsteht, könnte für Veranstaltungen immer mal wieder eine Bühne aufgebaut werden. Im oberen Bereich des Platzes ist in der Nähe des Neptunbrunnens ein sogenannter Genusspavillon geplant, der das ganze Jahr über bewirtschaftet wird und nicht nur im Sommer, wie das bisher der Fall ist.

Bei einer Jurysitzung waren im Mai zwei der sieben eingereichten Entwürfe in die engere Wahl genommen worden. Die Planer sollten sie noch einmal nachschärfen, um danach zu einem endgültigen Urteil zu kommen. Die jetzt favorisierte Variante umfasst bislang auch eine neue Radwegführung – nicht mehr von der Bischofsnadel kommend geradeaus Richtung Dom, sondern auf der anderen, westlichen Seite des Platzes, also an der Deutschen Bank und dem Landesbankgebäude vorbei. Ein Grund, den Weg zu verlegen, ist die Außengastronomie von Markthalle Acht und Manufactum auf der östlichen Seite des Domshofs. Radfahrer und Fußgänger kommen sich dort regelmäßig in die Quere.

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Die Idee des Genusspavillons dockt an ein Projekt an, das auf dem Domshof seit zwei Jahren großen Anklang findet. Zwischen Mitte Juni und Mitte September steht am Neptunbrunnen ein aufwendig gestalteter Container, der vom Ratskeller und von der "Küche 13" bewirtschaftet wird. Ganz in der Nähe ist zu der Zeit eine kleine Bühne aufgebaut, die für Konzerte, Modenschauen und andere Events genutzt wird. An lauen Sommerabenden schafft das ein stimmungsvolles Ambiente. Mittags steht das Essen im Mittelpunkt. Daran angelehnt wird jetzt mit einem nach allen Seiten offenen und reetgedeckten Holzpavillon geplant – so sah es zumindest der preisgekrönte Entwurf in seinem Ursprung vor.

Der Wochenmarkt ist ein Problemfall, weil er anders als zum Beispiel der Findorffmarkt keine feste Struktur hat und von den Beschickern nur unregelmäßig angesteuert wird. Künftig, so die Planer, soll er durch ein Raster auf dem Boden organisiert werden, um Ordnung zu schaffen. Der Entwurf sieht vier Zonen vor – erst, wenn eine von ihnen mit Ständen vollgelaufen ist, kommt die nächste dran. Auf diese soll der Wochenmarkt kompakter wirken und arrondiert sein.

  • Sehen Sie auch unser Video: Chefreporter Jürgen Hinrichs über die beiden Entwürfe für den Domshof – und warum alles so lange dauert

Georg Skalecki war am Montag nicht dabei, als die Entscheidung gefällt wurde. Der Landesdenkmalpfleger gehörte aber der Jury an, die im Mai eine Vorauswahl getroffen hatte. Schon damals war er strikt dagegen, den Zugang zum künftigen Fahrradparkhaus mit einer Art Tribüne zu krönen. "Dann läuft man von der Bischofsnadel gegen eine Betonwand", wiederholt Skalecki gegenüber dem WESER-KURIER seine Kritik. Die Blickachse hin zu Dom und Rathaus dürfe nicht versperrt werden. Der Denkmalpfleger setzt nach eigenem Bekunden darauf, dass es noch Änderungen gibt. Zwar habe man sich jetzt auf einen bestimmten Entwurf festgelegt, das könne aber lediglich die Grundlage sein, um in die Feinplanung einzusteigen.

Denselben Tenor haben Äußerungen aus dem Kreis derer, die am Montagabend zusammengesessen und entschieden haben. "Wir haben ein Team ausgewählt, das einen Vorentwurf abgegeben hat", heißt es. Natürlich gebe es weiteren Abstimmungsbedarf, zum Beispiel bei der Radwegführung. Das Team habe im Übrigen auch deshalb überzeugt und ein einmütiges Votum bekommen, weil es mit einem modifizierten Entwurf bereits auf die Einwände des Landesdenkmalpflegers eingegangen sei. Der geplante Tribünenaufbau sei etwas anders positioniert worden.

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