Das Spiel ist immer gleich. Kaum hat sich der Skandal so richtig breitgemacht, geht das Geschacher los. Das Motto lautet: Wer zieht den Schwarzen Peter? In der Bremischen Bürgerschaft versuchte die Opposition am Mittwoch alles, um Innensenator Ulrich Mäurer im Bamf-Skandal als Buhmann dastehen zu lassen. Das ist ihr gutes Recht. Aber geklappt hat das nicht.
Denn was bei der Diskussion, wer denn nun als Schuldiger den Kopf hinhalten muss, viel zu kurz kommt, ist die Frage: Reden die Verantwortlichen beim Bamf eigentlich überhaupt miteinander? Mäurer nannte die Kommunikation mit dem Bund in der Bürgerschaft unterirdisch. Und in der Tat drängt sich der Verdacht auf, dass in der Bundesbehörde sehr oft der eine nicht weiß, was der andere eigentlich gerade so macht – oder eben nicht macht.
Dass jetzt nach dem Zufallsprinzip Tausende positiv beschiedene Asylanträge nochmals kontrolliert werden sollen, ist keine Hilfe. Es beschleicht einen das Gefühl, dass sich eine Behörde schnell nochmal reinwaschen möchte von möglicher Schuld. Und das führt dazu, dass viele Geflüchtete zu Unrecht erneut emotional aufgewühlt werden.
mathias.sonnenberg@weser-kurier.de