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Fragen und Antworten Verkauf in Bremen startet am 23. Mai: Wo es das Neun-Euro-Ticket gibt

In Bremen und umzu startet der Vorverkauf des Neun-Euro-Tickets am 23. Mai. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum neuen Fahrschein.
20.05.2022, 17:07 Uhr
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Von Björn Struß/dpa
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Nach dem Votum des Bundesrats am Freitag steht dem Start des Neun-Euro-Tickets nichts mehr im Weg.  Von Juni bis August ist es in Deutschland möglich, für neun Euro pro Monat Busse, Bahnen und Regionalzüge zu nutzen. Der Bund sagte am Donnerstag eine Finanzierung in Höhe von 2,5 Milliarden Euro zu.

Der VBN startet den Vorverkauf des Neun-Euro-Tickets in Bremen und umzu am Montag, 23. Mai. Die Karten gelten jeweils für einen Kalendermonat und sind per eingetragenem Namen an eine Person gebunden. Die BSAG informiert unter anderem auf bsag.de, die wichtigsten Fragen beantworten wir hier

Wo wird das Neun-Euro-Ticket verkauft?

Die Karte zum Sondertarif ist bei allen bekannten Verkaufsstellen der Verkehrsbetriebe erhältlich – also in Kundencentern, an Automaten oder auch bei den Fahrern der Regionalbusse. Der digitale Kauf ist per Fahrplaner-App des VBN und DB-Navigator der Deutschen Bahn möglich. Außerdem ist eine eigenständige Website in Arbeit, auf der Online-Tickets zu kaufen sein werden. Der Weg über die Bob-App oder die Bob-Karte ist laut BSAG aus technischen Gründen nicht möglich. 

Kann das Neun-Euro-Ticket irgendwann ausverkauft sein?

Nein. Laut Jens Tittmann, Sprecher von Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne), gibt keine endlichen Kontingente. Das Neun-Euro-Ticket ist unbegrenzt verfügbar, wie gewöhnliche Fahrkarten auch.

Was ist bei abgeschlossenen Abo-Tarifen zu beachten?

Wer für Azubi-, Job- oder Mia-Tickets ein monatliches Abonnement abgeschlossen hat, muss diese nicht kündigen. Laut BSAG werden die Abbuchungen automatisch auf neun Euro reduziert, die vorhandenen Karten behandeln Kontrolleure deutschlandweit wie ein Neun-Euro-Ticket. 

Was gilt für die Mitnahme von Rädern und Personen?

In einigen Abo-Tickets sind Regelungen für die Mitnahme von weiteren Personen oder auch Rädern enthalten. Im VBN-Gebiet gelten diese unverändert. Bei Reisen in andere Regionen gilt das Abo-Ticket aber nur für den Besitzer selbst. Wer sich das Neun-Euro-Ticket neu kauft, braucht für sein Fahrrad einen zusätzlichen Fahrschein. Kinder fahren bis zu einem Alter von fünf Jahren kostenlos mit, ab sechs brauchen sie ein eigenes Ticket.  

Was gilt für Studenten mit Semesterticket?

Laut VBN können Studenten von Juni bis August ihr Semesterticket deutschlandweit wie ein Neun-Euro-Ticket nutzen und müssen dies nicht zusätzlich kaufen. Mit ihrem Semesterbeitrag zahlen Studenten in Bremen 225,81 Euro, um sechs Monate Busse und Bahnen nutzen zu dürfen, und mit Regionalzügen zum Beispiel bis nach Münster oder Hamburg fahren zu können. Durch das Neun-Euro-Ticket haben sie für die drei Sommermonate rein rechnerisch 85,91 Euro zu viel bezahlt. Ob und wie Studenten dieses Geld zurückerhalten, ist noch nicht abschließend geklärt. "Wir sprechen aktuell mit den Asten, wie wir diese Differenz zurückerstatten", sagt VBN-Sprecher Eckhard Spliethoff.

Was passiert mit dem Niedersachsenticket?

Für Tagesausflüge mit Bus, Bahn und Regionalverkehr ist in Bremen, Niedersachsen und Hamburg das Niedersachsenticket ein etabliertes Angebot. Von Juni bis August ist es aber nur noch in theoretischen Konstellationen attraktiv, wenn Reisegruppen an lediglich einem Tag des Monats den öffentlichen Nahverkehr brauchen. Laut VBN gibt es jedoch vertragliche Verpflichtungen, das Niedersachsenticket an den Automaten weiterhin anzubieten. "Wir werden groß auf das Neun-Euro-Ticket hinweisen. Niemand wird das Niedersachsenticket kaufen, der das nicht unbedingt will", versichert Sprecher Spliethoff.

Fahren ab 1. Juni mehr oder längere Züge?

Die Branche will alles auf Schiene und Straße bringen, was rollt. Auf einen Schlag und für begrenzte drei Monate in großem Stil Extra-Fahrzeuge zu ordern und Fahrpersonal dazu, geht aber nicht. Aktiviert werden sollen Reserven, „die aber nicht in einer nennenswerten Größenordnung“ vorhanden sind, erläuterte der Verband der Verkehrsunternehmen. Die Bahn macht nach Betriebsratsangaben wohl 40 bis 50 zusätzliche Doppelstockwagen betriebsbereit, viel mehr sei nicht drin. Mehr Aufwand dürfte zum Beispiel auch bei Reinigung und Service entstehen.

Warum ist das Ticket nicht gleich kostenlos?

Diesen Vorschlag hatte es aus den Ländern tatsächlich gegeben. Einfach auf Tickets zu verzichten – und damit auch auf Kontrollen – hätte den Aufwand deutlich gesenkt, lautete eine Argumentation. Ein Grund, dass nun ein kleiner Geldbetrag verlangt wird, ist aber auch der Blick über das Ende der Aktion hinaus. Bei zahlenden Kunden lässt sich die Nutzung besser analysieren. Geplant sind Befragungen. Wer nutzt auf welchen Strecken Busse und Bahnen, wenn es deutlich günstiger ist? Das ist für die Verkehrsbetriebe und die Politik eine spannende Frage – auch wenn es ja kaum bei neun Euro pro Monat bleiben dürfte.

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