Mit einer Aktion vor dem Theater am Goetheplatz haben die Initiative in Gedenken an Laye Alama Condé sowie Schauspieler und Schauspielerinnen des Theaters an den 11. Todestag von Laye Condé erinnert. Condé war in der Nacht zum 27. Dezember 2004 am Sielwall in Gewahrsam genommen worden. Er stand unter Verdacht, Kokain zu verkaufen. Auf der Wache des Polizeipräsidiums wurden dem 35-jährigen Afrikaner unter Zwang Brechmittel von einem Arzt eingeflößt. Condé fiel ins Koma und starb am 7. Januar 2005 in einem Krankenhaus.
Die Bremer Initiative fordert seit Längerem einen Gedenkort, der daran erinnern soll, „dass kein Mensch im Zuge staatlicher Maßnahmen gequält oder gar getötet werden darf“. Zwei Künstler haben der Initiative zufolge ein Konzept mit vier Stühlen erarbeitet, einer der Stühle sei umgekippt – als Zeichen für die Tötung Condés und für „den zivilisatorischen Bruch der langjährigen Brechmittelvergabe“. Daneben soll es eine Gedenktafel geben, außerdem könnten auf einer Audiosäule Informationen abgerufen werden. Für die Finanzierung des Projekts wurden laut Initiative einige Tausend Euro von Stiftungen und Privatpersonen bereitgestellt. Aus dem Material der Tonspuren, die über die Audiosäule abrufbar sein sollen, trugen Schauspieler aus dem Ensemble des Goethe-Theaters am Donnerstag persönliche Berichte von Betroffenen vor, von Menschen, denen in Bremen Brechmittel gegeben wurden.
Wer Schuld hatte am Tode von Laye Condé, wurde nie geklärt.
HPP