Sieben Jahre Planung und Bau, und nun endlich ist der Tag gekommen, an dem im City-Gate vor dem Bremer Hauptbahnhof die ersten Geschäfte öffnen. Das ist nach den ganzen Widrigkeiten schon fast eine Sensation, wird erfahrungsgemäß aber schnell zur Normalität. Nach und nach kehrt Leben ein in die beiden Bauten. Doch zunächst noch mal von außen betrachtet: Wie sind die Häuser eigentlich geworden?
Die Wahrheit liegt wie immer im Auge des Betrachters. Es gibt Menschen, die waren gegen jede Art von Bebauung vor dem Bahnhof, sie können also mit nichts zufrieden sein. Andere wollten die Häuser kleiner und in der Anmutung nicht so streng. Wieder andere hätten sich stattdessen einen Busbahnhof gewünscht. Und strikte, gar begeisterte Befürworter der verwirklichten Pläne gab es natürlich auch.
Jahrelang ist erbittert gestritten worden, ein kleiner Kulturkampf, denn ja, immerhin gibt die Stadt an dieser Stelle ihre Visitenkarte ab. Doch egal aus welcher Warte das Projekt beurteilt wird, ein Vorteil springt förmlich ins Auge, denn war das etwa ein schöner Anblick in den vergangenen Jahrzehnten? Die öde Fläche mit der hässlichen Hochstraße im Hintergrund hat eher abgeschreckt als angezogen.
Das ist anders geworden. Hinzu kommt, dass der Bahnhof durch den neu eingefassten Platz an Wirkung gewinnt. Wichtig jetzt, dass das City-Gate in der Praxis funktioniert. Die tiefe Schlucht zwischen den beiden Häusern könnte dabei zu einem Problem werden. Sie ist ein Raum, der am Bahnhof nachts gut behütet sein muss.