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Freie Christus-Gemeinde Bremen hat Sanierung des Obergeschosses der alten Schuhfabrik fertig gestellt Größeres Zentrum und ein zweiter Pastor

Utbremen. Der 19. Jahrestag der Gründung der Freien evangelischen Christus-Gemeinde Bremen am Sonntag, 5.
02.02.2017, 00:00 Uhr
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Von Winfried Schwarz

Utbremen. Der 19. Jahrestag der Gründung der Freien evangelischen Christus-Gemeinde Bremen am Sonntag, 5. Februar, wird in der Geschichte der Glaubensgemeinschaft einen besonderen Platz einnehmen. Nach mehr als zweijähriger Umbauzeit wird die Gemeinde in ihren Räumen an der Norderneystraße in Utbremen mit einem Gottesdienst ab 11 Uhr das Obergeschoss der ehemaligen Schuhfabrik in Betrieb nehmen können. Am gleichen Tag wird mit einem zweiten Gottesdienst ab 14 Uhr Nils Freerksema als zweiter hauptamtlicher Pastor in der aufstrebenden Gemeinde in sein Amt eingeführt.

Bei ihrer Gründung 1998 hatten die auf das gesamte Stadtgebiet zerstreuten Christen in der Bekenntnisschule an der Habenhauser Brückenstraße eine Bleibe für die Treffen zum wöchentlichen Gottesdienst gefunden, jedoch schon damals mit dem Ziel, sich eine eigene dauerhafte Bleibe in der Hansestadt zu suchen. 2007 hat ihnen der damalige Besitzer einer Schuhfabrik nach Schließung des Unternehmens seine Fabrik an der Norderneystraße in Walle zu einem für die Gemeinschaft tragbaren Preis überlassen.

Sofort begann die junge Gemeinde mit den Umbauarbeiten des großen, doppelstöckigen Fabrikgebäudes zu einem Gemeindezentrum. In vielen tausend ehrenamtlichen Arbeitsstunden und unter Hinzuziehung von Handwerksfirmen für elementare Gewerke haben Gemeindemitglieder in nur einem Jahr das 1500 Quadratmeter große Erdgeschoss der Fabrik zu ihrer Begegnungsstätte umgewandelt und diese am 1. Mai 2008 in Betrieb genommen. Herzstück ist ein großer Versammlungsraum, dem viele kleinere Zimmer für Gruppenarbeit angegliedert sind.

Ein schweres Unterfangen

Schon bei Fertigstellung stand für die Gemeinde fest, dass die Neugestaltung des Obergeschosses ein ungleich schwereres Unterfangen sein wird. Vor allem die Höhe der Decken und die offene, fabrikmäßige Dachkonstruktion verlangten Lösungen, die nicht allein mit freiwilligen Helfern umzusetzen waren. Einige Jahre dümpelten nach ersten groben Arbeiten die Pläne dahin, bis man vor rund drei Jahren erneut die Ärmel hochkrempelte und den Ausbau des Obergeschosses mit voller Kraft anging. Mehr als im Untergeschoss mussten sich die ehrenamtlichen Helfer der Gemeinde nicht nur fachlichen Rat einholen, sondern auch Firmen mit Arbeiten betrauen, so in den Bereichen von Sanitär, Elektro, Heizung sowie Decken- und Tapezierarbeiten in den rund vier Meter hohen Räumen.

Wie schon im Erdgeschoss bildet auch in der Etage darüber ein Gottesdienstraum das Zentrum. In ihm können bis zu 400 Personen Platz finden. Sie werden die Gottesdienste allerdings dort nicht mehr frontal zu einer Bühne mit Pastor und Musikgruppen feiern. Die Aktionsbühne, um die sich künftig die Gemeinde schart, wurde mitten in den großen Raum gebaut, sodass die Abstände zwischen Pastor, Musiksolisten und Musikgruppen rundherum gleich sind. Um die handelnden Personen nicht mit ihren Rücken zu sehen, wenn diese sich auf der Bühne bewegen, werden sie auf vier überdimensionalen Bildschirmen stets frontal zu sehen sein.

Außerdem können bei Gesängen die Texte so vergrößert von den Monitoren abgelesen werden. Die ungewöhnliche Raumordnung soll nach Vorstellung der Gemeindeleitung noch mehr das Gemeinschaftserlebnis bei den Gottesdiensten verstärken und zu aktiver Teilnahme einladen.

Auch im neuen Obergeschoss sind noch einmal mehrere Gruppen- und kleinere Konferenzräume eingerichtet worden zudem eine Zwei-Zimmer-Wohnung, die vermietet wird. Zur Gesamtfläche von 1500 Quadratmetern im Untergeschoss kamen jetzt noch einmal 900 Quadratmeter im Obergeschoss hinzu. Die gesamte Innenfläche der ehemaligen Schuhfabrik beträgt rund 2500 Quadratmeter.

Rund 150 000 Euro musste die Gemeinde in die Sanierung der oberen Etage investieren. Lediglich für den Einbau eines Aufzuges, damit auch Behinderte Gottesdienste und andere Veranstaltungen in der ersten Etage erreichen können, hat die „Aktion Mensch“ einen Zuschuss gewährt. Ein aufgenommenes Darlehn muss die Gemeinde aus eigener Kraft zurückzahlen.

Um die seelsorgerischen Aufgaben der Gemeinde auch weiterhin gut erfüllen zu können, wird künftig neben Pastor Marco van der Velde mit Nils Freerksema ein zweiter hauptamtlicher Pastor in der Gemeinde tätig sein. Der 30-Jährige wird während eines Gottesdienstes am Sonntag, 5. Februar, ab 14 Uhr in sein Amt eingeführt.

Er ist im Sauerland geboren und aufgewachsen und war nach eigenen Angaben seine ganze Jugend hindurch viel in christlicher Gemeinde- und Freizeitarbeit involviert, als Teilnehmer und Mitarbeiter. Nach einer Ausbildung zum IT-Systemkaufmann hat Freerksema eine Ausbildung an der Bibelschule in Breckerfeld absolviert und war für dreieinhalb Jahre als Jugendpastor im Siegerland tätig.

Im Waller Gemeindezentrum treffen sich Gemeindemitglieder und Gäste zu den beiden Sonntagsgottesdiensten um 11 und um 18 Uhr und in der Woche 14 unterschiedliche Gruppen, angefangen von Krabbelgruppen, Jugendtreffen, Hausaufgabenbetreuung und andere allgemeine Veranstaltungen.

Niederlassung im Bremer Osten

Im September 2011 hat die Christus-Gemeinde eine zweite Niederlassung in Bremen eingerichtet, um auch die Menschen im Osten Bremens besser erreichen zu können. In der Bekenntnisschule in der Otto-Braun-Straße treffen sich die Gemeindemitglieder sonntags zum Gottesdienst. Zwölf Mitglieder sind aus dem engeren Gemeindeleben in die Vahr gewechselt, um dort die neue Niederlassung zu gründen. Anfangs hörten sie dort die Predigten, die am Sonntag zuvor in Walle gehalten und aufgezeichnet worden waren. Inzwischen wird durch den Einsatz moderner Technik jeden Sonntag die aktuelle Predigt aus Walle in die Vahr übertragen. In der Woche treffen sich drei Kleingruppen in der Vahr, in Habenhausen und in der Neustadt.

Auch in den kommenden Jahren will die Christus-Gemeinde weiterwachsen. Als Nächstes steht die Gründung einer Niederlassung in Lilienthal an. Dort ist der Gemeinde 2012 ein renoviertes Bauernhaus überschrieben worden mit der Perspektive, dass von dort aus eine neue Gemeinde in den Ort starten kann. Die Gemeinde sieht in Lilienthal Bedarf für eine Freikirche.

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