Der Streit innerhalb des rot-grün-roten Bündnisses um den Hochwasserschutz am Neustädter Weserufer nimmt an Schärfe zu. Die Parteispitze der Grünen kritisiert mit deutlichen Worten die Linken. Sie hatten sich dafür ausgesprochen, vor einer weiteren Konkretisierung der Planungen erneut bauliche Alternativen und den teilweisen Erhalt der 136 Platanen entlang der sogenannten Stadtstrecke zu prüfen.
"Dieser Vorgang ist ein Beispiel, wie Politik nicht handeln sollte", findet Florian Pfeffer, der zusammen mit Alexandra Werwath die Spitze des Grünen-Landesverbandes bildet. Es seien Jahre vergangen, in denen Experten und Bürger den Sachverhalt diskutiert hätten. Jetzt, nach Abschluss des Verfahrens, solle alles von vorn beginnen, nur weil manchen nicht gefalle, was Deichschutz-Fachleute einhellig empfohlen hätten. Bei einer so wichtigen Frage wie der Sicherheit von Menschen und ganzen Stadtteilen dürften jedoch "keine Experimente gemacht werden", so Pfeffer an die Adresse der Linken.
Auch Werwath sieht in dem Vorstoß der Linken "reinen Wahlkampf, der auf dem Rücken der Menschen ausgetragen wird. Die Grünen entzögen sich nicht der Verantwortung, "selbst wenn diese bedeutet, schmerzliche Entscheidung zu treffen wie das Fällen von Bäumen". Werwath: "Wir erwarten, dass die Menschen in der Neustadt endlich vor künftigen Katastrophen geschützt werden, so wie es unsere Senatorin Maike Schaefer seit Langem anstrebt. Jede weitere Verzögerung wird uns teuer zu stehen kommen."