Horn-Lehe·Neustadt. Die Mitmachausstellung "Klangträume" im kek-Kindermuseum der Weserburg wird am Sonntag, 25. November, um eine Ausprobier-Möglichkeit erweitert: Schülerinnen und Schüler aus dem Kunst- und dem Theaterkurs des elften Jahrgangs am Gymnasium Horn zeigen an Nachmittag die farben- und facettenreiche Performance "Tanz trifft Ton". Vor allem freuen sie sich darauf, wenn anschließend möglichst viele kleine und große Zuschauer selbst aktiv werden.
"Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?" hieß es früher bei einem Fangspiel für Kinder. Heute ist es der "Splenderman", eine Figur aus einem Videospiel, die in kreativer Neuinterpretation einer Gruppe aus dem Leistungskurs Kunst am Gymnasium Horn Seelen frisst. Wie die Schülerin Anna Schröder in einem Gespräch von Beteiligten mit dem Stadtteil-Kurier schildert, ist es ein düsterer Aspekt, den sich ihre Gruppe aus der Auseinandersetzung mit virtuellen Welten und Computerspielen herausgegriffen hat. Die Figur tritt ganz in Schwarz gekleidet mit einer weißen Maske auf.
Auf den ersten Blick ganz anders sehen die Figuren aus, die sich Lisa Zelder und ihre Gruppe ausgedacht haben: in bunten Kostümen und mit bunten Schirmen ausgestattet, stellen drei von ihnen das Glück dar. Janin Dietrich, Kunst-, Tanz- und Theaterpädagogin am Horner Gymnasium, hat bereits anlässlich früherer Ausstellungen in der Weserburg ihre Schüler im Museum in Aktion treten lassen. Diesmal kam ihr nach eigenen Angaben die Idee dazu bei einer Schattenrissprozession der Multimedia-Installation von William Kentridge auf der Documenta in Kassel.
Die Vorarbeiten für die Performance wurden vor allem in Kleingruppen geleistet. Erst bei der Generalprobe in der Weserburg sahen die Schüler, was die jeweils anderen gemacht hatten. Die entwickelten Figuren haben keinen eigenen Willen, sondern werden von Geräuschmachern gelenkt, die Alltagsgegenstände wie etwa Blecheimer einsetzen. Auch selbst "erfundene" Instrumente kommen zum Einsatz – und so ist der Bogen geschlagen zur Ausstellung "Klangträume". Im Mitmachteil sollen die Zuschauer die Regie übernehmen und mit Hilfe der Klangelemente die Figuren zum Leben erwecken oder sich selbst lenken lassen. Am Sonntag wird Schülerin Lisa Zelder die Gäste animieren. Die Horner Schülerinnen haben klare Wünsche für die Vorstellung: "Es wäre schön, wenn ganz viele Kinder kommen", sagt Anna Schröder. Agnes Wilke will die Besucher schon vorab motivieren: "Habt Mut, was auszuprobieren!" Lisa Zelder fügt hinzu: "Und lasst euch auf das Ungewisse ein!" Es gehe darum, sich von den Geräuschen als Tänzer aktivieren zu lassen.
Und was haben die Schüler aus der Arbeit an diesem Projekt gelernt? Nadine Konarski ist vor allem beeindruckt davon, "dass man in relativ kurzer Zeit was auf die Beine stellen kann". Agnes Wilke findet es spannend, Erfahrungen machen zu können, "wie das funktioniert, wenn man improvisiert".
Auf eine konkrete Botschaft, die mit ihrer Performance verbunden sei, wollen sich die Schülerinnen nicht festlegen. "In der Kunst ist ja alles richtig", sagt Nadine Konarski, "also kommt es darauf an, was jeder für sich darin sieht."
"Tanz trifft Ton", Schülerperformance am Sonntag, 25. November, um 16 Uhr, in der Weserburg als Begleitprogramm zur Mitmachausstellung "Klangträume". Eintrittspreise für das Kindermuseum: fünf Euro pro Person oder 14 Euro für die Familienkarte (zwei Erwachsene mit maximal vier Kindern). Weitere Informationen auch im Internet unter www.weserburg.de.