Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

50 Jahre Autobahnmeisterei Bremen Im Dienste der Sicherheit

Damit der Verkehr auf Bremens Autobahnen fließt, sind die 31 Mitarbeiter der Autobahnmeisterei ständig im Einsatz. Vor allem im Winter haben sie mit dem Streudienst alle Hände voll zu tun.
20.11.2015, 21:45 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Milan Jaeger und Christina Kuhaupt (Fotos)

Damit der Verkehr auf Bremens Autobahnen fließt, sind die 31 Mitarbeiter der Autobahnmeisterei ständig im Einsatz. Vor allem im Winter haben sie mit dem Streudienst alle Hände voll zu tun.

Harald Krebs weiß, wie es läuft. Und schlimmstenfalls läuft es so: „Wenn es auf der A1 kracht, dann läuft die Stadt voll“, sagt er. Das müsse man wissen.

Krebs steht mit sieben seiner Mitarbeiter auf der A1, um zu verhindern, dass genau das passiert: Die Stadt darf nicht volllaufen. Der Verkehr donnert an den Arbeitern vorbei. In langen Reihen wälzen sich die Fahrzeuge stadtauswärts Richtung Bremer Kreuz. Große Autos, kleine Autos, Familienkutschen und Sportflitzer: Alle sind sie heute unterwegs. Und dabei hat Krebs extra auf die sogenannte verkehrsarme Zeit gewartet, auf die Zeit zwischen 9 und 15 Uhr.

Hier klicken, wenn das Video nicht korrekt angezeigt wird.

Lastwagenfahrer kennen aber offenbar keine „verkehrsarme Zeit“, sie sind auch jetzt reichlich auf der Straße: Auf der rechten Fahrspur dröhnen sie Stoßstange an Stoßstange in langen Kolonnen an der Arbeitsstelle vorbei. „Lastwagen machen inzwischen 20 Prozent des Verkehrs auf der A1 aus“, weiß Krebs.

Die Jungs von der Autobahnmeisterei haben zwei der drei Spuren gesperrt, sie müssen die Abwasserrinnen und Abflüsse reinigen. Die sind voller Laub und Unrat. „Das machen wir zweimal im Jahr“, sagt Krebs. Schließlich könne es gefährlich werden, wenn das Regenwasser nicht abfließe und sich auf der Fahrbahn staue. Dann kann es zu Aquaplaning kommen, Autos könnten ins Schleudern geraten, und am Ende würde die Stadt volllaufen, weil die Autofahrer die Unfallstelle umfahren. Das wollen Krebs und seine Mitarbeiter verhindern. Sie sorgen hier für die Sicherheit der Autofahrer.

„Unsere Kernaufgabe besteht darin, einen sicheren und dauerhaften Verkehrsablauf auf den Autobahnen zu gewährleisten“, formuliert es Krebs. Dafür müssen er und seine Mitarbeiter die Autobahnabschnitte in ihrem Revier regelmäßig kontrollieren, reinigen, bei Bauarbeiten mit anpacken und vor allem: im Winter den Streudienst erledigen. Eine Menge Holz. Damit das gelingt, wird auf der Autobahnmeisterei rund um die Uhr gearbeitet: Nachts werden Fahrzeuge gewartet und bei Bedarf repariert, drei Kollegen sind in ständiger Rufbereitschaft, um auf Wetterkapriolen reagieren zu können, und um 6.30 Uhr beginnen die Vorbereitungen für den Einsatz auf der Autobahn. Um 9 Uhr geht’ s dann raus, und wenn der Berufsverkehr gegen 15 Uhr einsetzt, müssen die Arbeiten beendet sein.
Wegen der nun anstehenden Rinnensäuberung hat Harald Krebs die Verkehrsbeeinflussungsanlage, also die digitalen Warnsignale auf der Autobahn, so programmiert, dass sie den Fahrern anzeigen: Hier darf nicht schneller als 80 Stundenkilometer gefahren werden. Was die Vorbeifahrenden wohl nervt, ist für Krebs ein Gebot der Sicherheit. Er weiß nur zu gut, dass Autofahrer zwar gerne meckern, für die Verkehrsinfrastruktur werde zu wenig getan, andererseits aber regelmäßig aufschreien, wenn es wegen Baustellen zu Staus kommt.
Für die Arbeiter auf der Autobahn ist die Gefahr allgegenwärtig: „Wenn ein Lastwagen auf unsere Transporter knallt, kann das für uns böse enden.“ Vor zwei Jahren hat es an der Anschlussstelle Wildeshausen böse geendet. „Damals sind zwei Mitarbeiter unserer Nachbarmeisterei gestorben“, erzählt Krebs. Ein Laster sei auf den Wagen der Kollegen aufgefahren, als sie einen Havaristen sichern wollten.
Im Revier der Autobahnmeisterei Bremen habe es bisher keine Unfälle mit Mitarbeitern gegeben, sagt Krebs. Der Unfall bei Wildeshausen hatte aber auch dort Konsequenzen. „Seither haben wir die Nummern von Seelsorgern parat und können die Lastwagenfahrer über Funk auf Wanderbaustellen hinweisen“, erklärt er. Auf Wanderbaustellen, also solchen, die während der Arbeit Stück für Stück verlagert werden, sei die Gefahr am größten. Vor allem für die Mitarbeiter in Fahrzeugen, die die Signalschilder auf Anhängern hinter sich herziehen. „Der Kollege muss die Arbeiten im Blick haben, im Rückspiegel den Verkehr beobachten und jederzeit absprungbereit sein, falls ihn jemand übersieht.“ Also: Stress pur. An der Autobahnmeisterei Bremen seit 50 Jahren Alltag.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)