Mitte Dezember war die Aktion unterbrochen worden, ab kommender Woche sollen die sogenannten Impftrucks des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) wieder in den Stadtteilen unterwegs sein. Das hat das Gesundheitsressort am Dienstag in der Fachdeputation angekündigt. Die beiden Sattelschlepper mit mobilen Impfstationen hatten in der zweiten Jahreshälfte 2021 die Quartiere angesteuert, um dort die Corona-Immunisierung direkt zu den Menschen zu bringen. Das Angebot erfreute sich großer Beliebtheit. Vor Weihnachten entschloss sich das DRK allerdings, es zeitweilig auszusetzen. Dafür wurden Witterungs- und personelle Gründe geltend gemacht. Nun soll es aber wieder losgehen mit dem mobilen Impfangebot. In der nächsten Woche werden Huchting und die Vahr angesteuert, hieß es in der Deputation. Die genauen Orte und Termine sollen noch mitgeteilt werden. Die Gesundheitspolitiker beschäftigten sich darüber hinaus mit diesen Themen:
Aktuelle Corona-Situation
Die Zunahme der Covid-19-Infektionen führt bisher nicht zu einer übermäßigen Belastung der Bremer Kliniken. Einen Anstieg der Belegungszahlen verzeichnen bisher nur die Normalstationen, "auf den Intensivstationen gibt es keine Dramatik", sagte Staatsrätin Silke Stroth in ihrem Überblick über die aktuelle Entwicklung. Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) ergänzte, es deute sich für die nächste Zeit kein Mangel an Impfstoff an. Dies sei am Montag auf der Konferenz der Gesundheitsminister von Bund und Ländern mitgeteilt worden.
Klinikum Links der Weser
Zur Zukunft des Krankenhausstandortes Obervieland gab es eine recht kontroverse Diskussion. Wie berichtet, will das Gesundheitsressort eine Untersuchung zu der Frage in Auftrag geben, welche Option die sinnvollste ist: Neubau in verschiedenen Varianten, Aufgabe des Klinikums samt Verlagerung an andere Standorte des Klinikverbundes Geno oder Sanierung der Immobilie. Der Auftrag für das Gutachten soll voraussichtlich im März vergeben werden – in der Hoffnung, dass bis Ende Juni eine Empfehlung vorliegt.
CDU-Gesundheitsexperte Rainer Bensch tadelte den Umgang des Senats mit dem Thema. Noch im Dezember sei von einer Sanierung gar nicht die Rede gewesen, erst auf öffentlichen Druck habe das Gesundheitsressort eingelenkt. Ihm sei außerdem schleierhaft, woher das Geld für irgendeine Option kommen soll, sagte Bensch. Im Doppelhaushalt 2022/23 sei nicht einmal Geld für Planungen, geschweige denn Investitionen vorhanden. Der Fachpolitiker kündigte an, dass sich die CDU auch nicht an der sogenannten Begleitgruppe beteiligen werde, in der die Bürgerschaftsfraktionen beratend an dem Projekt mitwirken sollen.
Nelson Janßen (Linke) und Magnus Buhlert (FDP) begrüßten dagegen die Einrichtung der Begleitgruppe. Der Liberale machte allerdings eine Einschränkung: "Wir wissen gar nicht, welches Krankenhaus wir bauen sollen." Es fehle bisher an einer Landeskrankenhausplanung, die Hinweise auf die künftigen Bedarfe am Standort Obervieland gibt. Doch nur auf einer solchen Grundlage lasse sich vernünftig entscheiden, welche Art von Neubau oder Sanierungsoption für das Klinikum die beste Lösung ist. Die SPD-Gesundheitsexpertin Ute Reimers-Bruns beteiligte sich nicht an der Aussprache.