
Toilettenbetreiber Dennis Bode sucht einen neuen Standort.
Dennis Bode hat ein Problem. Er ist der neue Betreiber der Toilettenanlage im 3. Obergeschoss bei Karstadt in Bremen. Die Oma hat sie ihm im Oktober überlassen. „Ich hatte mal über die Weihnachtstage ausgeholfen und festgestellt, dass das was für mich ist“, sagt der 36-Jährige. Von Beruf ist er Physiotherapeut und macht diesen Job nebenbei weiterhin. Auf die Oma und eine weitere Aushilfe kann er sich verlassen, wenn Bode als Toilettenmann selbst keinen Dienst schiebt.
Das Problem: Karstadt stand in der Obernstraße vor der Schließung, es wogte hin und her. Das wäre das Aus auch für den Toilettenbetrieb gewesen. Es kam anders, aber nicht entscheidend besser: Karstadt macht weiter, trennt sich aber just von dem Gebäudeteil, in dem Bode die Toiletten unterhält. Was nun? „Schwierig“, sagt er, „wir haben hier viel investiert.“ Der Unternehmer sucht in der Innenstadt einen alternativen Standort, möglicherweise auch einen weiteren, wenn es bei Karstadt in irgendeiner Form doch weitergehen sollte. Er hat bereits Klinken geputzt, bislang ohne Erfolg.
Bremer Stadtreinigung kündigt weitere Toiletten für die Innenstadt an
Dass es insbesondere in der Innenstadt zu wenig öffentliche Toiletten gibt, ist weithin bekannt und wird als Problem gesehen. Die Bremer Stadtreinigung (DBS) sinnt auf Abhilfe, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. So werden spätestens Ende August am Hauptbahnhof neue Modultoiletten in Betrieb genommen und bis auf ein Exemplar die bisherigen Rotunden ablösen. „In den nächsten Jahren sollen weitere Anlagen folgen“, kündigt die DBS an. Das Unternehmen sei dafür im steten Austausch mit Bauträgern, der Wirtschaftsförderung, der Touristikzentrale und dem Projektbüro Innenstadt, um weitere geeignete Standorte zu finden.
Daneben sehe sich die DBS auch in der Pflicht, die bestehenden Angebote zu erhalten. Als Beispiel wird in der Mitteilung der Toilettencontainer am Hanseatenhof genannt. „Wir konnten die Mittel dafür bis Ende 2023 sicherstellen“, erklärt DBS-Abteilungsleiter Thomas Möhring. Es sei essenziell, dass das Angebot an diesem Standort bestehen bleibe, zumal dort auch eine behindertengerechte Toilette bereitgestellt werde. Außerdem weist die DBS auf die Aktion „Nette Toilette“ hin, an der sich rund 100 Gastronomiebetriebe und Geschäfte beteiligten. Die Benutzung dort sei kostenlos.