Osterholz. „Ihr könnt mir das Geld geben und ich werde die Projekte im Quartier umsetzen“ – das sagte Heinrich Meyer, und dadurch lernte Aykut Tasan, der Quartiersmanager im Schweizer Viertel, im Jahr 2009 den Mann kennen, nach dem nun das Kinder- und Jugendhaus am Ute-Meyer-Weg benannt wurde. Wenige Meter daneben prangt ein nicht fertiggestelltes Graffito der Eheleute Ute und Heinrich Meyer, die ihre Spuren in Osterholz und speziell im Schweizer Viertel hinterlassen haben.
„Er war nicht einfach, aber immer engagiert und hat an jeder Sitzung teilgenommen“, fährt Tasan bei der Namensgebung des Jugendhauses fort.
Eine Gruppe von etwa 20 Erwachsenen steht für die kleine Festlichkeit vor dem noch verdeckten Schild neben der Eingangstür beisammen. Die Kinder und Jugendlichen Gäste des Hauses gehen anderen Interessen nach. Ortsamtsleiter Ulrich Schlüter sagt, dass er Heinrich Meyer seit seinem Amtsantritt 1990 kannte und dass Meyer Einfluss darauf genommen hat, dass das Schweizer Viertel zum WiN-Gebiet erklärt wurde. „Heinrich Meyer hat nicht nur gesagt, was gemacht werden sollte, sondern er hat es selbst gemacht“, würdigt Schlüter das ehemalige CDU-Mitglied Meyer, der schon mit Schlüters Vorgänger zusammengearbeitet und als Vorsitzender der Mietergemeinschaft am Hahnenkamp, die er in den 80er-Jahren gründete, auf die lokale Politik Einfluss genommen hatte. Für ihr soziales Engagement bekamen Ute und Heinrich Meyer, die selbst fünf Kinder hatten, später das Bundesverdienstkreuz.
Ulrich Schlüter spricht abschließend vom Charakter eines Zentrums, das hier mit Marktplatz als Begegnungszone, dem Jugendhaus und des beschlossenen Neubaus Schweizer Foyer entstehe. „Über Heinrich Meyer ist eigentlich alles gesagt. Seine Hartnäckigkeit hat sich Aykut Tasan angeeignet, scheint es. Durch alle Instanzen hat er dieses Jugendhaus seit 2009 verwirklicht, das Heinrich Meyer bereits als Ersatz für das ehemalige Jugendhaus angedacht und gewünscht hatte“, sagt Beiratssprecher Wolfgang Haase. Bernd Assmann, der Leiter der Bremer DRK-Jugendhäuser, weckt Erinnerungen an Meyer: „Meyer konnte sehr beharrlich sein. Wenn man nach langer Diskussion das Thema beendete und deutlich sagte: Für heute ist genug, Schluss, Aus – dann kam er nach zehn Minuten wieder, legte einem versöhnlich die Hand auf die Schulter und sagte: Nur eins noch, und begann aufs Neue.“
Dann endlich enthüllen Tochter und Sohn von Ute und Heinrich Meyer das Schild: „Heinrich Meyer Kinder- und Jugendhaus Schweizer Viertel“ und die Förderer sind darauf verzeichnet. „Wir freuen uns über die Würdigung unserer Eltern“, erklären die erwachsenen Kinder mit ihren Ehepartnern. Bevor es an die Suppentöpfe im Kinder- und Jugendhaus geht, erklärt Quartiersmanager Aykut Tasan: „Wir werden das Außengelände für etwa 100 000 Euro umgestalten.“